Am Wochenende hat Joe Biden (80) das US-amerikanische Militär angewiesen, drei unbekannte Flugobjekte abzuschiessen. Tagelang rätselte die Welt, was dahinter stecken könnte. Sogar von Aliens war kurzzeitig die Rede.
In der Konferenz vom Donnerstag erklärte der US-Präsident dann, dass die Ballons noch vom Geheimdienst untersucht werden, es aber sicher sei, dass sie nicht zum Spionage-Programm der Chinesen gehören. «Nichts, aber auch gar nichts deutet darauf hin, dass sie mit Chinas Spionageballon-Programm in Verbindung stehen, oder dass es sich um Überwachungsfahrzeuge eines anderen Landes handelt», fügte Biden hinzu.
Der Präsident der Vereinigten Staaten beteuerte, dass man aus Vorsicht gehandelt habe, weil das Überwachungsrisiko für sensible Einrichtungen nicht ausgeschlossen werden konnte.
Ballon zuletzt über Alaska registriert
Jetzt kommt raus: Eines dieser nicht identifizierten Objekte könnte einem Hobbyverein aus dem US-Bundesstaat Illinois gehört haben. Es handle sich dabei lediglich um einen 12-Dollar-Ballon, den die US-Luftwaffe mit einer 400'000 Dollar teuren Rakete abgeschossen hat.
Bei den Amateurpiloten handelt es sich um die Northern Illinois Bottlecap Ballon Brigade (NIBBB). Sie lassen selbstgebastelte Ballons fliegen und verfolgen dann mit Spannung, was passiert. Jetzt befürchten sie, dass einer ihrer Gasballons fälschlicherweise für das mysteriöse Objekt gehalten wurde, das über Kanada abgeschossen wurde.
Denn ihr sogenannter «Pico-Ballon» mit dem Namen K9YO sei kürzlich verschwunden, meldet der Verein gegenüber dem Portal Aviation Week. Die unter Hobbybastlern beliebte «Pico-Ballons» werden mit Wasserstoff gefüllt und können bis zu 14 Kilometer hoch fliegen.
Beim abhandengekommenen Objekt handle es sich um einen silberbeschichteten zylindrisch geformten Ballon, der seine letzte Position am Freitag vor der Westküste Alaskas auf einer Höhe von knapp 11'860 Metern meldete. Wenn sich der Ballon nach seiner voraussichtlichen Flugbahn weiterbewegt hätte, wäre er am Samstag zur gleichen Zeit auf derselben Höhe gewesen wie das unbekannte Objekt, das von einer Lockheed Martin F-22 des Militärs abgeschossen worden ist.
Kanada hat Suche bei Huronsee eingestellt
Der K9YO-Ballon der NIBBB war mit einem kleinen GPS und einer Antenne ausgestattet, sodass die Gruppe das Objekt orten konnte. Allerdings wurde es am Samstag für verschollen erklärt, nachdem das Ortungsgerät ausgefallen war. Normalerweise würden solche Ballons so lange umherschweben, bis sie von äusseren Einflüssen wie schlechtem Wetter beschädigt werden.
Zusätzlich zum Abschuss am Samstag sind zwei weitere Objekte vom Himmel geholt worden: Am Freitag über Alaska und am Samstag über dem Huronsee, durch den die Grenze zwischen den USA und Kanada verläuft. Die Behörden versuchen aktuell, die Trümmer zu identifizieren. Die kanadische Polizei hat seine Arbeit beim Huronsee jedoch am Donnerstag eingestellt. Es wäre beinahe unmöglich, bei schlechten Wetterbedingungen in einem See mit einer Fläche von knapp 2140 Quadratkilometern die Überreste des Objekts zu finden. (lia)