Flugroute rekonstruiert
US-Militär beobachtete China-Ballon eine Woche lang

Tagelang beschäftigte der chinesische Spionage-Ballon die US-Behörden. Nun wird bekannt: Die Beamten hatten das Objekt schon viel länger auf dem Schirm als bislang bekannt.
Publiziert: 15.02.2023 um 08:39 Uhr
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Aktualisiert: 15.02.2023 um 09:10 Uhr
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Der Spionage-Ballon wurde von US-Behörden offenbar schon eine Woche vor dem Abschuss beobachtet.
Foto: DUKAS

Das US-Militär hat die Route des abgeschossenen chinesischen Ballons einem Medienbericht zufolge bereits seit seinem Start verfolgt. Der Ballon sei schon gut eine Woche beobachtet worden, bevor er Ende Januar in den US-Luftraum eingedrungen sei, berichtete die «Washington Post» am Mittwoch unter Berufung auf mehrere US-Beamte, die anonym bleiben wollten. Der Ballon startete demnach von seinem Heimatstützpunkt auf der südchinesischen Insel Hainan.

Er habe zunächst eine Flugbahn eingeschlagen, die ihn über das US-Aussengebiet Guam zu führen schien, wo sich mehrere US-Militärstützpunkte befinden, hiess es weiter. Doch dann habe er unerwartet einen nördlichen Kurs eingeschlagen. Der Ballon habe später über Alaskas Aleuten-Inseln geschwebt und sei dann über Kanada gedriftet, von wo er anscheinend durch starke Winde auf das Festland der Vereinigten Staaten getrieben sei.

Analysten untersuchten dem Bericht zufolge nun die Möglichkeit, dass China mit seinem «Überwachungsgerät» nicht absichtlich in das amerikanische Kernland eindringen wollte.

Ein US-Kampfflugzeug hatte den Ballon am 4. Februar vor der Küste South Carolinas abgeschossen. China hatte die Spionagevorwürfe der USA zurückgewiesen und von einem Forschungsballon gesprochen, der durch «höhere Gewalt» vom Kurs abgekommen sei.

Der Ballon-Zwischenfall hatte die ohnehin angespannten Beziehungen zwischen den USA und China weiter verschlechtert. (SDA)

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