Nordkorea hat mit dem Abschuss jeglicher US-Spionageflugzeuge in seinem Luftraum gedroht. Die US-Luftwaffe riskiere mit solchen Flügen einen «Unfall» wie etwa den «Absturz von strategischen Aufklärungsflugzeugen», erklärte ein Sprecher des nordkoreanischen Verteidigungsministeriums über die staatliche nordkoreanische Nachrichtenagentur KCNA am Montag. In der Erklärung kritisiert der Sprecher zudem die geplante Stationierung eines US-Atom-U-Boots in Südkorea. Damit drohe die Situation auf der koreanischen Halbinsel näher an die «Schwelle eines Atomkonflikts» zu rücken.
Die USA hätten dem Sprecher zufolge ihre «Spionageaktivitäten über das Kriegsniveau hinaus ausgeweitet» und an acht aufeinanderfolgenden Tagen in diesem Monat «provokative» Flüge absolviert. Ein Aufklärungsflugzeug sei dabei über dem Ostmeer auch «mehrere Male» in den nordkoreanischen Luftraum eingedrungen. Das Ostmeer ist auch als Japanisches Meer bekannt.
Südkoreanischer Präsident beim Nato-Gipfel
Auch die geplante Stationierung eines US-Atom-U-Boots auf der koreanischen Halbinsel verurteilte der Sprecher. Sie stelle eine ernsthafte Bedrohung für die regionale und globale Sicherheit dar. «Die gegenwärtige Situation beweist eindeutig, dass die Situation auf der koreanischen Halbinsel aufgrund der provokativen Militäraktion der USA der Schwelle eines Atomkonflikts näher kommt», heisst es in der Erklärung.
Washington hatte im April ein Abkommen mit Seoul vereinbart, um den atomaren Schutzschild für Südkorea zu stärken. So soll erstmals seit Jahrzehnten ein mit Atomraketen bestücktes US-U-Boot in Südkorea Station machen. Ein konkretes Datum für das Vorhaben wurde nicht genannt.
Die militärischen Spannungen auf der koreanischen Halbinsel haben sich zuletzt weiter verschärft. Die kommunistische Führung in Pjöngjang droht immer wieder mit einer militärischen Eskalation in der Region. Der südkoreanische Präsident Yoon Suk Yeol (62) wird in dieser Woche beim Nato-Gipfel in Litauen erwartet, um eine stärkere Zusammenarbeit mit Nato-Mitgliedern mit Blick auf die Drohungen aus Nordkorea anzustreben, erklärte Yoons Büro. (AFP)