Der Noch-Präsident Donald Trump (74) hat seinem Nachfolger Joe Biden (78) nie zum Wahlsieg gratuliert. Stattdessen behauptet Trump immer noch, die Wahl sei manipuliert worden. Er hat lediglich akzeptiert, dass Biden am 20. Januar vereidigt wird. Nun griff jedoch Trumps Vize Mike Pence (61) zum Hörer – und tat, was der Noch-Präsident verweigert.
Mike Pence wählte die Nummer seiner Nachfolgerin Kamala Harris (56) – und gratulierte ihr zum Sieg. Was normalerweise eine höfliche Formalität ist, wird während der Trump-Präsidentschaft zur freudigen Überraschung. Pence soll seiner Nachfolgerin gar seine verspätete Unterstützung angeboten haben. Das vermeldet die «New York Times».
Gespräch war «angenehm» und «freundlich»
Das Telefongespräch zwischen Pence und Harris wurde gegenüber der Zeitung als «freundlich» und «angenehm» beschrieben. Es sei ein gutes Gespräch gewesen. Noch im Oktober traten beide bei einer TV-Debatte gegeneinander an. Das Telefonat ist der erste bekannte Kontakt nach der Wahl zwischen der neugewählten US-Regierung – und jener, die das Weisse Haus am 20. Januar verlassen muss.
Mike Pence zeigt damit, dass er kann, wozu Donald Trump sich offenbar nicht durchringen will. In den letzten Tagen hat der Vizepräsident mehrfach als Lückenfüller fungiert und repräsentative Aufgaben übernommen. So hat Pence auch die Nationalgarde in Washington besucht, die die Amtseinführung Joe Bidens beschützen soll.
Und was macht Trump?
Das Telefonat zwischen Mike Pence und Kamala Harris erfolgte weniger als eine Woche vor dem Amtsantritt von Biden und Harris. Und etwas mehr als eine Woche nach der Stürmung des US-Kapitols durch Trump-Fanatiker.
Donald Trump, der nicht mehr twittern darf, hält sich derweil weiter im Hintergrund. Er hat angekündigt, nicht zur Amtseinführung von Joe Biden und Kamala Harris zu erscheinen. Laut CNN soll es für Trump schon am 19. Januar – einen Tag vor dem offiziellen Auszugstermin – raus aus dem Weissen Haus und rein in seinen Wohnsitz in Mar-a-Lago im US-Bundesstaat Florida gehen. (euc)