Lässt Twitter-Chef Elon Musk (51) jetzt auf seine Worte Taten folgen? Schon vor einigen Monaten sorgte der Tech-Milliardär mit der Ankündigung, er wolle die Verbannung von Ex-US-Präsident Donald Trump (76) auf Twitter aufheben, für Aufsehen.
Jetzt lässt Musk in seinem Online-Netzwerk über dessen Rückkehr abstimmen. Er hat in der Nacht auf Samstag eine auf 24 Stunden angesetzte Umfrage zur Entsperrung des Profils des Republikaners gestartet. Erste Ergebnisse zeigen: Es sieht nicht schlecht aus für Trump. In den ersten Stunden befürworteten 59,6 Prozent der fast zwei Millionen Teilnehmer eine Rückkehr des ehemaligen Präsidenten zu der Plattform.
«Entscheidung ist noch nicht getroffen»
Die Abstimmung kommentierte der Tesla-Chef mit dem lateinischen Satz «Vox Populi, Vox Dei», was so viel heisst wie «Die Stimme des Volkes ist die Stimme Gottes».
Trump ist seit Januar 2021 auf Twitter gesperrt. Der Republikaner verharmloste damals auf dem Kurznachrichtendienst den gewaltsamen Sturm aufs Kapitol und soll seine Anhänger gar dazu angestachelt haben. Daraufhin sperrte Twitter seinen Account dauerhaft, wegen des «Risikos weiterer Anstiftung zur Gewalt», wie das Unternehmen mitteilte. Für Trump, der fast 90 Millionen Follower hatte und die Plattform als Hauptkommunikationsmittel nutzte, war die Sperrung seines Profils ein herber Schlag.
Ob Trump nun auf Twitter sein Comeback feiern darf, wird sich zeigen. Es ist nicht gesagt, dass Musk dem Wunsch der Nutzer folgen wird. Die «Trump-Entscheidung ist noch nicht getroffen worden», sagte der Hightech-Milliardär am Freitagabend.
Will Trump überhaupt zurück auf Twitter?
Die andere Frage ist, ob der ehemalige US-Präsident überhaupt zu Twitter zurückwill. Kürzlich hatte er nämlich erklärt, nicht auf die Online-Plattform mit dem blauen Vogel zurückkehren zu wollen, sondern lieber bei dem von ihm selbst gegründeten Netzwerk Truth Social zu bleiben.
Wenige Stunden zuvor hatte Musk verkündet, die Konten der Komikerin Kathy Griffin (62), des Psychologen Jordan Peterson (60) und der konservativen Parodie-Seite Babylon Bee seien «wieder eingesetzt worden».
Musk hatte Twitter Ende Oktober für stolze 44 Milliarden Dollar (knapp 42 Milliarden Schweizer Franken) übernommen. Kritiker befürchten, dass er den Kampf gegen die Verbreitung von Hassbotschaften und Falschnachrichten bei Twitter drastisch beschränken könnte. (dzc/AFP)