Saint-Tropez, das malerische Städtchen an der Côte d'Azur, kämpft mit den Folgen des Massentourismus. Früher war der Ort ein verschlafenes Fischerdorf – doch in den letzten Jahrzehnten hat sich Saint-Tropez zu einem der überfülltesten Sommerziele am Mittelmeer entwickelt.
Über 80'000 Besucherinnen und Besucher pro Tag strömen im Juli und August in den Ort mit gerade mal 4000 Einwohnern. Bürgermeisterin Sylvie Siri hat genug davon. «Kommt nicht im Sommer», sagt sie unverblümt zur «BBC». «Kommt im Frühling, wenn Saint-Tropez noch wie in unserer Kindheit ist.»
Mehr als nur eine Touristendestination
Siri will, dass Saint-Tropez mehr wird als nur eine Touristendestination. Sie investiert in Bibliotheken, Lebensmittelläden und bezahlbaren Wohnraum für die ganzjährigen Bewohnerinnen und Bewohner. Touristinnen und Touristen sollen Saint-Tropez auch ausserhalb der Hochsaison entdecken.
Nach Angaben des «World Travel & Tourism Council» wird Frankreich auch in diesem Jahr seine Spitzenposition als beliebtestes Reiseziel für internationale Besucherinnen und Besucher behalten.
Diese Popularität bringt jedoch auch eine Reihe von Herausforderungen für das Land mit sich. Einige der beliebtesten Sehenswürdigkeiten Frankreichs leiden unter den Auswirkungen des Massentourismus. In einigen Fällen drohen Touristinnen und Touristen die natürliche Umwelt zu zerstören.
Auch Politik greift ein
Die französische Regierung hat laut BBC einen Fahrplan zur Förderung des nachhaltigen Tourismus aufgestellt - dazu gehören Massnahmen wie zum Beispiel die Verbesserung der Fahrradinfrastruktur und Investitionen in den öffentlichen Nahverkehr.
Seit 2023 verbietet die französische Regierung alle Inlandsflüge zu Zielen, die mit dem Zug in weniger als zweieinhalb Stunden zu erreichen sind. In diesem Sommer wurde eine Monatskarte für 16- bis 27-Jährige im Wert von 49 Euro erprobt, die unbegrenzte Fahrten mit dem TER-Regionalbahnnetz und den landesweiten Intercity-Zügen ermöglicht.