Anfang Januar 2020 starb der iranische General Qassem Soleimani (†62) durch einen Raketenangriff der USA – angeordnet hatte die Attacke Donald Trump (74) höchstpersönlich. Ein Jahr später hat dieser seinen Posten in Washington geräumt, doch der Iran hat die Tötung nicht vergessen – und will Trump für seine Tat büssen lassen.
Auf einem seiner Twitter-Accounts hat Irans geistliches Oberhaupt Ajatollah Ali Chamenei (81) am Donnerstag eine Drohung an Ex-Präsidenten gerichtet: «Die Rache ist unausweichlich. Der Mörder von Soleimani und der Befehlshaber dieses Mordes müssen ihre Strafe bekommen», schreibt er. Der Mörder und sein Befehlshaber würden ihre gerechte Strafe bekommen, wenn die Zeit reif sei, heisst es weiter.
Der Tweet enthält zudem ein Bild, dass eine Luftaufnahme zeigt. Darauf zu sehen ist eine Person beim Golfen – unmissverständlich ist damit Trump gemeint. Über ihm nähert sich der Schatten eines Tarnkappenbombers. Will Chamenei Trump vom Golfplatz wegbomben?
Nicht die erste Drohung
Wie der «Spiegel» schreibt, hat Chamenei bereits am 16. Dezember 2020 eine ähnliche Drohung auf Twitter verfasst – damals jedoch über einen englischsprachigen Account mit fast 885'000 Follower. «Natürlich wird Rache an denen genommen, die es befohlen haben, und an den Mördern», hiess es damals.
Die neuste Drohung wurde auf einem Account mit weitaus weniger Reichweite veröffentlicht – der Account wurde zwischenzeitlich gelöscht. Zudem war der Beitrag auf Farsi, also Persisch, verfasst.
Zweitmächtigster Mann nach Chamenei
Soleimani befehligte 22 Jahre lang die berüchtigten Al-Quds-Brigaden, die als Auslandstruppe der iranischen Revolutionsgarden angesehen werden und für die Verbreitung der Doktrin der Iranischen Revolution von 1979 verantwortlich sind. Der Westen wirft ihnen vor, terroristische Anschläge auszuführen.
Unter anderem unterstützte die Einheit die kurdischen Guerillas im Krieg gegen den Irak, die islamistischen Kräfte im Bosnien-Krieg und Teile der afghanischen Nordallianz im Konflikt mit den Taliban. Die Unterstützung erfolgt durch Finanzierung, Ausbildung und Bereitstellung von Waffen und Material. Soleimani galt nach Chamenei als zweitmächtigster Mann im Iran. (bra)