Seit Ende 2021 ist Angela Merkel (69) nicht mehr deutsche Bundeskanzlerin. Schelte gibts aber auch im Ruhestand. Denn die ausgeschiedene Regierungschefin gibt mehr Geld aus als alle ihre Vorgänger. Dabei geht es aber nicht nur um Kosten für Personal und Dienstwagen. Sondern auch um das teure Styling der Altkanzlerin.
55'000 Euro sollen Kosmetik und Frisur seit Merkels Ausscheiden aus dem Bundeskanzleramt den Bund gekostet haben, wie das Amt dem «Tagesspiegel» bestätigt. Merkel beschäftigt eine selbstständige «Hair- und Make-up-Artist» aus Berlin für ihr Styling. Dieser Service kostete gemäss «Tagesspiegel» im vergangenen Jahr 37'780 Euro; in diesem Jahr seien es bislang 17'200 Euro gewesen. Hinzu kommen Reise- und Hotelkosten, die anfallen, wenn die Stylistin Merkel zu Terminen begleitet.
Wie kommt es dazu, dass die Staatskasse für das Aussehen der Altkanzlerin blecht? Das Kanzleramt schreibt auf Anfrage des «Tagesspiegels»: «Die Kostenübernahme knüpft an die Wahrnehmung fortwirkender Amtspflichten an – unabhängig davon, ob sie öffentlich oder nicht-öffentlich sind.» Das Kanzleramt erfährt nicht, wie viele und welche nicht-öffentliche Termine Merkel wahrnimmt, an denen das Make-up. Deshalb kann nicht nachvollzogen werden, wie viele Stylingtermine sie in Anspruch nimmt.
Auch Scholz geht gern zum Stylisten
Doch nicht nur das Aussehen von Angela Merkel kostet den Steuerzahler viel Geld. Das Bundeskanzleramt zahlt sogar noch mehr Geld für das Styling des aktuellen Bundeskanzlers Olaf Scholz (65). Der Kostenpunkt «Kosmetik und Frisur» des Kanzleramts nimmt dieses Jahr bereits 21'808 Euro ein, vergangenes Jahr waren es 39'910 Euro.
In Anbetracht dieser Summe hagelt es Kritik vom Bund der Steuerzahler. Präsident Reiner Holznagel sagt gegenüber dem «Tagesspiegel», es sei den Steuerzahlern kaum zu vermitteln, «dass sie auch für Visagisten und Hairstylisten von Politikern aufkommen sollen.» Die Kosten dafür müssten auf das Notwendigste reduziert und im Zweifel privat bezahlt werden.