Die Frau beugt sich zu dem Mann, ihre Finger streichen sanft über seinen Nacken, zärtlich drückt sie ihm einen Kuss auf die Wange, ihre Augen sind geschlossen. Nur frisch Verliebte würden sich so innig küssen, oder?
Bei den beschriebenen Personen handelt es sich aber keineswegs um ein Liebespaar. Und die Szene wurde auch nicht in einer Fussgängerzone aufgenommen, sondern bei der Eröffnungsfeier der Olympischen Spiele vor einigen Tagen. Der Mann ist der französische Präsident Emmanuel Macron (46). Die Frau ist die Sportministerin des Landes, Amélie Oudéa-Castéra (46). Sie herzen sich vor den Augen von IOC-Präsident Thomas Bach (70) und von Premierminister Gabriel Attal (35). Auch den Franzosen und der Weltöffentlichkeit ist die Szene nicht verborgen geblieben.
War der Kuss Attal unangenehm?
Die Fotos der beiden Spitzenpolitiker sorgen bei unseren Nachbarn für Aufregung. Vielen Franzosen ist der Kuss zu intim. Sieht man auf den Bildern mehr als nur Freude über den Beginn der Spiele? Sowohl Macron als auch Oudéa-Castéra sind verheiratet.
Zunächst berichtete «Madame Figaro», die Website zum Magazin von «Le Figaro» über den «seltsamen Kuss». «Was ist das für ein Kuss zwischen Oudéa und Macron??!», liest man dort.
Auf X wird über die Aufnahmen eifrig diskutiert. Eine Nutzerin kritisiert die Bilder als unanständig und «nicht würdig für einen Präsidenten und eine Ministerin!» Ein anderer Nutzer findet, der Kuss sei «mehr als nur herzlich».
Gabriel Attal schaut auf den Fotos mehr oder weniger betreten zur Seite. Es wirkt, als sei ihm der intime Moment der Regierungskollegen unangenehm.
Macron und Ministerin schweigen zu Kuss
Die Zeitung «Mide Libre» schreibt derweil von einem «leidenschaftlichen Kuss» im «Überschwang der Freude». Bislang haben sich beide noch nicht zu dem brisanten Kuss geäussert. Tatsächlich soll Macron Berichten zufolge auf diesen Kuss mit einem zurückhaltenderen Schmatzer reagiert haben.
Schon einen Tag nach der Kuss-Aufregung tauchten weitere Bilder auf, auf denen Macron die Ministerin herzt. Dieses Mal nach dem Gewinn der Goldmedaille im 7er-Rugby durch das französische Team. Die Szene wirkt deutlich weniger intim.