Seit Dezember letzten Jahres fehlt von der dreijährigen Lina Sardar Khil jede Spur. Das Mädchen war vom Spielplatz ihres Wohnkomplexes in San Antonio (US-Bundesstaat Texas) verschwunden.
Nun wurde eine Belohnung für Hinweise auf ihren Aufenthaltsort ausgeschrieben – 157'000 Franken! Das lokale Community-Programm «San Antonio Crime Stoppers» hatte ursprünglich eine Belohnung von rund 46'000 Franken festgesetzt. Das Islamische Zentrum von San Antonio legte den Rest nochmal obendrauf.
«Neu für uns in der muslimischen Gemeinschaft»
«Wir meinen das ernst», sagte Mike Martin von der muslimischen Community zur «New York Post». «Die Tragödie ist, dass jeden Tag Kinder verschwinden. Aber dieser Fall ist neu für uns in der muslimischen Gemeinschaft. In den 20 Jahren, die ich in San Antonio bin, ist uns so etwas noch nie passiert.»
Laut Martin war die kleine Lina vor zwei Jahren gemeinsam mit ihren Eltern aus Afghanistan in die USA immigriert. Fast die Hälfte des Geldes, das das Islamische Zentrum angeboten hat, stammt von der «Afghan American Coalition» in New York. Der Rest kommt von der Gemeinde von San Antonio und Mitgliedern des Zentrums.
«Wir geben die Hoffnung nicht auf»
Die Polizei sucht nach wie vor nach dem Kind. «Wir werden weiterhin fleissig Spuren verfolgen, in der Hoffnung, Lina ausfindig zu machen und sie mit ihrer Familie wieder zu vereinen», heisst es beim San Antonio Police Department.
Mike Martin würde sich ebenfalls wünschen, dass das Mädchen wieder heil nach Hause kommt. Gleichzeitig hofft er, dass die hohe Geldsumme jemanden dazu verleite, Informationen Preis zu geben, damit Linas Eltern abschliessen können – egal, wie der Fall ausgehe.
«Uns ist bewusst, dass die Zeit vergeht, aber wir geben die Hoffnung nicht auf. Gott kann alles möglich machen.» (man)