18 lange Tage fehlte von der kleinen Cleo S.* (4) jede Spur. Das Mädchen war am 16. Oktober 2021 von einem Campingplatz in Westaustralien verschwunden. Es folgte eine intensive und gross angelegte Suchaktion, das ganze Land war in Aufruhr.
Entdeckt wurde Cleo schliesslich im Haus von Terence K.* (36), der ganz in der Nähe von Cleo lebt. Er hat nun vor Gericht zugegeben, das Mädchen entführt zu haben, berichtet «CNN». Für die Verhandlung wurde K. per Video zugeschaltet. Er sitzt in einem Hochsicherheitsgefängnis.
Nächste Verhandlung im März
Die nächste Verhandlung findet am 25. März statt. Kelly wird auch vorgeworfen, einen Polizisten angegriffen zu haben. Dazu hat er sich noch nicht geäussert.
Die Polizei geht von einer ungeplanten und spontanen Entführung aus. K. war nicht als Sexualstraftäter aufgelistet. Bei seiner Festnahme habe er mit den Behörden kooperiert, teilt die Polizei mit.
«Mein Name ist Cleo»
Der zuständige Polizei-Kommissar Col Blanch sagte zur Suchaktion: «Ein Polizist stiess in einem der Räume des Gebäudes auf das Mädchen und fragte es nach dem Namen. Und es antwortete mit ‹Cleo›.» Der Kommissar fügte an: «Als sie sagte, ‹Mein Name ist Cleo›, blieb kein Auge mehr trocken.» Erfahrene Ermittler seien vor Erleichterung in Tränen ausgebrochen.
Bei der Wiedervereinigung mit ihren Eltern habe sie nur «Mummy!» gerufen, dann habe es jede Menge Tränen und Umarmungen gegeben.
Der beste Moment seiner Karriere
Der zuständige Polizist Cameron Blaine, der das Mädchen gefunden hatte, sagte, das sei ohne Zweifel der beste Moment seiner Karriere gewesen, berichtet «ABC News». «Das war absolut fantastisch.» Danach habe er die Eltern des Kindes angerufen und gesagt: «Wir haben hier jemanden, der mit Ihnen sprechen möchte.» Das Kind sei physisch unversehrt gewesen.
Das Schicksal des Kindes löste im Land grosse Anteilnahme aus. Die Regierung des Bundesstaates Western Australia setzte für Hinweise zum Auffinden des Mädchens eine Belohnung von einer Million australischen Dollar (rund 700'000 Franken) aus. Am Sonntag bedankte sich die Polizei in sozialen Medien für die Unterstützung bei der Öffentlichkeit. Es seien rund 200 Hinweise möglicher Sichtungen des Kindes eingegangen und grosse Mengen Videomaterial aus Überwachungskameras hochgeladen worden.
Sie verschwand aus dem Zelt
Die Vierjährige wurde am 16. Oktober als vermisst gemeldet. Mit ihrer Mutter, deren Lebensgefährten und ihrer kleinen Schwester zeltete sie auf einem Campingplatz in der Küstenregion Macleod, rund 1000 Kilometer nördlich der Regionalhauptstadt Perth.
Nach Aussage der Mutter bemerkten sie gegen 6 Uhr morgens, dass das blonde Mädchen mitsamt Schlafsack aus einem der beiden Räume des Familienzeltes verschwunden war. Der Zelt-Reissverschluss sei bis zu einer Höhe geöffnet gewesen, welche die Vierjährige selbst nicht hätte erreichen können.
Eine Sonderkommission mit rund 100 Beamten wurde gebildet, um Cleo zu finden. Auch Helikopter, Drohnen und Boote waren im Einsatz. (vof/man/SDA)
*Namen der Redaktion bekannt