Lehnten USA Waffenstillstand in der Ukraine ab? Russland-Quellen behaupten
«Die Kontakte mit den Amerikanern verliefen im Sande»

Russischen Quellen zufolge sollen die USA einen Waffenstillstand in der Ukraine abgelehnt haben. Die Behauptung: Arabische Mittelsmänner versuchten, einen Draht zwischen Moskau und den USA aufzubauen. Die Bemühungen seien erfolglos geblieben.
Publiziert: 14.02.2024 um 19:57 Uhr
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Aktualisiert: 15.02.2024 um 11:29 Uhr
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Der Krieg in der Ukraine reisst seit bald zwei Jahren immer wieder Menschen aus dem Leben.
Foto: imago/Ukrinform

Seit bald zwei Jahren führt Russland in der Ukraine einen blutigen Krieg. Das Leiden und die hohen Verluste zehren am Leben der Menschen. Nun soll Russlands Präsident Wladimir Putin (71) laut russischen Quellen über Mittelsmänner in der arabischen Welt dem Westen einen Waffenstillstand in der Ukraine angeboten haben. Die USA hätten jedoch ablehnend darauf reagiert.

Putin habe Washington 2023 öffentlich und privat mitgeteilt, dass er bereit sei, einen Waffenstillstand in der Ukraine in Betracht zu ziehen, so drei russische Quellen gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters. Er wollte den Konflikt angeblich entlang der damaligen Frontlinien «einfrieren». Obschon Putin nicht bereit gewesen sei, die russisch kontrollierten Gebiete an die Ukraine abzugeben, sei der Vorstoss «einer der besten Wege zu einer Friedenslösung» gewesen. Aber: «Die Kontakte mit den Amerikanern verliefen im Sande», so eine der drei anonymen Quellen Anfang des Jahres über einen möglichen Annäherungsversuch Ende 2023. Der Grund: Die USA wollten keine Gespräche führen, an denen sich die Ukrainer nicht beteiligen.

Kontaktversuch vor Treffen zwischen Biden und Blinken?

Das Ziel Moskaus sei gewesen, die Forderungen an ein Treffen von US-Präsident Joe Biden (81) mit seinem Sicherheitsberater Jake Sullivan und Aussenminister Anthony Blinken (61) weiterzuleiten. Die Idee war, dass Blinken später mit dem russischen Berater für Aussenpolitik, Juri Uschakow, ein Gespräch führt. Dies habe es jedoch nie gegeben.

Das Weisse Haus und das US-Aussendepartement nahmen bisher noch keine Stellung zu der Reuters-Meldung. Der Kreml dementierte die Berichte derweil. «Das entspricht nicht der Wahrheit», sagte Putin-Sprecher Dmitri Peskow während eines Pressebriefings in Moskau. Ein US-Beamter, der in Washington anonym mit Reuters sprach, gab an, dass die USA keine Gespräche über Hinterkanäle mit Russland geführt hätten.

Keine offiziellen Gespräche

Jedoch soll es laut dem US-Beamten zu inoffiziellen Gesprächen zwischen Russen und arabischen Mittelsmännern gekommen sein. Die USA seien daran jedoch nicht beteiligt gewesen.

Die Beziehungen zwischen den beiden Nuklearmächten Russland und USA werden seit Ausbruch des Krieges als schlecht bezeichnet. International hat sich Russland vor allem mit China für einen Schulterschluss gegen die Vereinigten Staaten eingesetzt.

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