Leere Regale in Supermärkten
Putin muss offenbar schon jetzt Lebensmittel rationieren

Viele Russen stehen in den Supermärkten vor leeren Regalen. Eine Folge des Ukraine-Krieges. Offenbar müssen Lebensmittel schon jetzt rationiert werden.
Publiziert: 08.03.2022 um 11:24 Uhr
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Aktualisiert: 08.03.2022 um 17:12 Uhr
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Leere Regale in den Supermärkten: Russlands Grundversorgung ist durch den Krieg stark beeinträchtigt.
Foto: Igor Russak/dpa

Es sieht trostlos aus in russischen Supermärkten. Die Regale sind wie leer gefegt. Und überall dort, wo es noch Produkte hat, hängt ein Hinweisschild. Darauf steht: «Es ist wichtig, dass es genügend Waren für alle gibt. Wir sind gezwungen, vorübergehend Beschränkungen für stark nachgefragte Waren einzuführen.» Die Russen bekommen den Krieg in der Ukraine beim Einkaufen zu spüren.

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Die Grundversorgung ist durch den Ukraine-Feldzug massiv gestört. Offenbar muss Wladimir Putin (69) schon jetzt Lebensmittel rationieren, wie «Bild» berichtet. Dazu kommen die Sanktionen des Westens. «Sie haben bereits dramatische Auswirkungen», wie der amerikanische Aussenminister Anthony Blinken (59) am Montag in Litauen sagte.

So bewegt sich die Kreditwürdigkeit Russlands gefährlich auf null zu, und der Rubel ist ins Bodenlose gestürzt. Kein Wunder ist die Börse seit einigen Tagen ausser Betrieb.

Exportkontrollen sollen Russland das Genick brechen

Aber damit nicht genug. Aussenminister Blinken will mit Exportkontrollen noch eine Schippe drauflegen. Ein herber Schlag für die russische Wirtschaft. Denn damit würde das Land den Zugang zu den wichtigsten Technologien verlieren. Und gerade das braucht Russland, um seine Wirtschaft zu modernisieren.

Davon wären insbesondere der Verteidigungs- und Energiesektor sowie die Luft- und Raumfahrtindustrie betroffen. Blinken: «Das wird im Laufe der Zeit massive Auswirkungen haben.»

Auch sein Amtskollege aus Litauen, Gabrielius Landsbergis (40), will mit harten Sanktionen gegen Russland vorgehen. In der gemeinsamen Pressekonferenz warnte er, dass Russlands Wirtschaft noch nicht völlig isoliert sei. «Wir müssen also alle möglichen Schlupflöcher stopfen», sagte er im Hinblick darauf, dass es vonseiten Russlands immer noch Versuche gebe, die Sanktionen zu umgehen.

Für Landsbergis ist klar: Es muss Schluss sein mit Energieimporten aus Russland. Bislang sind Exporte von Öl und Gas noch von den Sanktionen ausgeklammert. Geht es nach Landsbergis soll sich das aber ändern. «Die von uns genutzten Energieressourcen ermöglichen es Russland, seine Militäroperationen zu finanzieren. Wir können Öl und Gas nicht mit dem ukrainischen Blut bezahlen.»

Sanktionen tun Putin «richtig weh»

Neben den beiden Aussenministern hat sich am Montag auch die EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen (63) zu den Sanktionen gegen Russland geäussert. «Die Sanktionen beissen ganz hart, das merkt man», sagt sie dem «Deutschlandfunk». Die EU habe schnell und geeint reagiert. Das zahlt sich nun aus. Die Sanktionen täten Putin und der russischen Wirtschaft «richtig weh».

Die EU muss so schnell wie möglich unabhängiger von Putins Gas werden, ist von der Leyen überzeugt. Es werde momentan nach Alternativen vom russischen Gas gesucht. Man müsse jetzt mit grosser Kraft in die erneuerbaren Energien Wind, Sonne und Wasserstoff investieren. Ein schwieriges und kostspieliges Unterfangen.

Trotzdem zeigt sich die Kommissionspräsidentin optimistisch. «Wir sind jetzt in einer Lage, wenn Präsident Putin morgen die Gaslieferungen kappen würde, dann sind wir unabhängig für diesen Winter.» Vor einigen Wochen sei das noch nicht so gewesen, so von der Leyen. (ced)

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