Letztes Wochenende löste ein amerikanischer Kampfjetpilot aus noch ungeklärten Gründen den Schleudersitz seines F-35 aus. In der Folge stürzte die Maschine ab und galt vorübergehend als verschollen. Erst nach mehr als 24 Stunden konnten die Beamten laut «Newsweek» das Wrack in einem ländlichen Teil des US-Bundesstaats South Carolina ausfindig machen.
Während die Ermittlungen zum Fall noch andauern, glaubt Ex-Präsident Donald Trump (77) den Grund für den Absturz bereits zu wissen. Auf der von ihm gegründeten Plattform «Truth Social» schrieb er: «Bei zahlreichen Gelegenheiten habe ich der Air Force und Lockheed Martin gesagt, dass der F-35-Kampfjet in der Tat defekt ist, weil er nur ein Triebwerk hat».
Experten ziehen die Theorie allerdings in Zweifel. Schliesslich sei der Jet auch noch weitergeflogen, nachdem der Schleudersitz ausgelöst worden war. Bei einem Triebwerkproblem wäre das kaum möglich gewesen.
Hersteller verteidigt sich
Auch Lockheed Martin, der Hersteller des Kampfjets, habe ihm gesagt, dass «das Triebwerk so gut und zuverlässig ist, dass es niemals ausfallen wird». Trump habe erwidert, dass «alles irgendwann kaputtgeht» und sie «zwei Motoren brauchen». Ihm zufolge sollte nämlich «kein hochpreisiges modernes Flugzeug nur ein Triebwerk haben».
Trotz des Zwischenfalls muss sich die Schweiz keine Sorgen machen. Im September hatte der Bundesrat einen Beschaffungsvertrag über den Kauf von 36 F-35A-Kampfjets zu einem Preis von rund sechs Milliarden Franken.
Schweiz hat anderen Typen bestellt
Doch bei dem nun verunfallten Kampfjet handelt es sich um ein anderes Modell: die F-35B. Die Schweiz aber hat das Modell F-35A bestellt, das zudem über ein anderes Triebwerk verfügt – sollte es sich denn überhaupt tatsächlich um ein Triebwerkproblem gehandelt haben. Das Triebwerk der verunfallten F-35B ermöglicht kürzere Starts und ist komplexer aufgebaut.
Nebst dem angeblich «defekten» F-35 will Trump auch gewusst haben, dass Flugzeughersteller Boeing nie das Modell 737 MAX hätte herstellen dürfen. «Ich empfahl Boeing auch, die unattraktive, fette und langsame 737 nicht zu verlängern, um ein grösseres Flugzeug zu bekommen, sondern stattdessen eine aktualisierte, schnelle, schöne und schnittige 757, die ‹Gottesanbeterin›, zu verwenden», so der ehemalige US-Präsident.
«Trump hatte mit allem Recht»
Trump weiter: «Hätte man vor Jahren auf mich gehört, wäre es nicht zu der als 737 MAX bekannten Katastrophe gekommen. Diese beiden furchtbaren Tragödien wären nie passiert.» Damit spricht der 77-Jährige zwei Flugzeugabstürze an, die mutmasslich aufgrund eines Konstruktionsfehlers bei Boeing verursacht wurden.
Schliesslich ist sich der Ex-Präsident sicher: «Wie man so schön sagt: ‹Trump hatte mit allem recht.› Danke!!!». Ob er mit dem Defekt beim F-35 tatsächlich recht haben wird, wird sich im Verlaufe der Ermittlungen zum Absturz zeigen. (obf)
In einer ersten Textversion wurde nicht zwischen den beiden verschiedenen Typen F-35A und F-35B unterschieden, weshalb auf mögliche Probleme bei den von der Schweiz bestellten Kampfjets verwiesen worden ist. Wir bitten, diesen Fehler zu entschuldigen.