Laurene Powell Jobs (56) ist die nächste Frau in Trumps Visier
So tickt die milliardenschwere Steve-Jobs-Witwe

Trump geht auf die Witwe von Apple-Gründer Steve Jobs los. Doch seine Vorwürfe dürften die Multimilliardärin wenig stören – denn sie hat eine Mission.
Publiziert: 08.09.2020 um 18:16 Uhr
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Powell Jobs über soziales Engagement: «Wenn man an einem Faden zieht, erhält man den ganzen Wandteppich.»
Foto: ZUMAPRESS.com
Fabienne Kinzelmann

Donald Trump (74) hat sich auf Laurene Powell Jobs (56) eingeschossen. Wegen einer «The Atlantic»-Recherche geht der US-Präsident auf die Witwe von Apple-Gründer Steve Jobs (†56) los – sie ist Mehrheitseignerin der renommierten Zeitschrift. (BLICK berichtete) Trumps Vorwurf: Sie «verschwende» Jobs' Vermögen.

Daraus macht die 20,2-Milliarden-US-Dollar schwere Unternehmerin kein Geheimnis: «Wenn ich lang genug lebe, endet der Reichtum mit mir», kündigte sie in einem ihrer raren Interviews an. Ihr Mann habe sich ohnehin nie dafür interessiert. Die drei gemeinsamen Kinder wüssten Bescheid.

Und Powell Jobs – vor allem dank Beteiligungen an Apple und Walt Disney sechstreichste Frau der Welt – hat einen Plan für das Geld: Möglichst viel Gutes tun.

Als Unternehmerin verbessert sie die Welt

Schon während ihr Mann Steve Jobs in dem Neunzigern mit dem iMac, iPod und später dem iPhone und dem iPad die Tech-Szene aufmischte, setzte sich die Wirtschaftswissenschaftlerin für Bildung und Chancengleichheit ein. Mit ihrer Organisation «College Track» verhalf sie benachteiligten Jugendlichen an die Uni.

Doch der studierten Wirtschaftswissenschaftlerin, die ihren Mann an der renommierten Uni Stanford kennenlernte, reicht es nicht, das Familien-Vermögen einfach an karitative Einrichtungen zu verteilen. «Wenn man an einem Faden zieht, erhält man den ganzen Wandteppich», sagte sie der «New York Times». «Wenn man im sozialen Bereich arbeitet, kann man eigentlich keine dauerhafte Vorwärtsbewegung machen, wenn man sich nur auf eine Sache konzentriert.»

Schon Steve Jobs hegte eine gewisse Abneigung gegen die bei amerikanischen Unternehmern weitverbreitete Spenden-Kultur. Vielleicht ist auch das der Grund, warum sich das Ehepaar der philanthropischen Initiative «Giving Pledge» von Microsoft-Gründer Bill Gates (64) und Grossinvestor Warren Buffett (90) nie angeschlossen hat.

Maximal-Spende für Joe Biden

Laurene Powell Jobs kümmert sich seit Jahrzehnten persönlich um die Verbesserung der Welt. Seit 2004 zieht die Multimilliardärin das Ganze noch grösser auf: Ihr soziales Unternehmen «Emerson Collective» hat Themen wie Bildung, Migration, Umwelt, Journalismus und Gesundheit im Blick. Unter anderem investiert Powell Jobs in unabhängige Medien. Dazu zählen das Nachrichten-Start-up «Axios» ebenso wie «The Atlantic», das vergangene Woche enthüllte, dass US-Präsident Donald Trump gefallene Soldaten als «Verlierer» und «Trottel» bezeichnet haben soll.

Während Steve Jobs zwar als sozial fortschrittlich und Obama-Fan galt, sich allerdings nie mit einer Partei identifizierte, macht seine Witwe keinen Hehl aus ihren politischen Vorlieben. Schon 2016 unterstützte sie Hillary Clinton (72). In diesem Jahr spendete sie das Maximum an die Biden-Kampagne: 610'600 US-Dollar – mehr ist nicht erlaubt.

«Ich kannte Steve Jobs. (...) Er wäre begeistert, dass sein Geld gegen Betrüger und Heuchler eingesetzt wird», lobt die Tech-Journalistin Kara Swisher (57) die Jobs-Witwe nach den Trump-Attacken für ihr Engagement auf Twitter.

Jobs-Witwe über Trump: «Direkt aus dem Diktatoren-Handbuch»

Trump hatte Laurene Powell Jobs bereits vor Jahren attackiert. Zwei Jahre nach dem Tod ihres Mannes warf er ihr auf Twitter vor, dass sie einen neuen Partner habe. Doch mehr als persönliche Angriffe besorgen Laurene Powell Jobs die gesellschaftlichen Entwicklungen. Auf einem Tech-Gipfel sagte sie im vergangenen Jahr: Trumps Attacken auf Medien stammten «direkt aus dem Diktatoren-Handbuch».

«Das ist das, was Menschen tun, um Macht zu konsolidieren, um eine Erzählung infrage zu stellen, die nicht ihre Erzählung ist», sagte sie. «Ich denke, die Untergrabung der Medien in den letzten zwei Jahren ist beispiellos und wirklich beängstigend.» Jeder müsse aufpassen.

Ihre Werte vertritt Powell Jobs energisch – mit Herzblut wie mit den entsprechenden finanziellen Mitteln. «Das zu tun, was du tun willst, eine Spur zu hinterlassen – in einer Art und Weise die du wichtig und nachhaltig findest – das ist ein erfülltes Leben», hat Powell Jobs einst gesagt. Dieser Mission hat sie sich voll und ganz verschrieben.


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