«Lage für das Virus wird prekär»
Top-Virologe Drosten glaubt an Ende der Corona-Pandemie

Das Coronavirus grassiert seit über zweieinhalb Jahren auf der Welt. Dem deutschen Virologen Christian Drosten zufolge wird die Lage für das Virus im Winter prekär. Er glaubt, dass die Pandemie bald zur Endemie wird.
Publiziert: 24.11.2022 um 18:34 Uhr
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Der deutsche Virologe Christian Drosten rechnet nicht damit, dass die Corona-Fälle im Winter hochschnellen werden.
Foto: keystone-sda.ch

«Die Pandemie könnte noch einige Winter dauern», so lautete die Prognose des deutschen Starvirologen Christian Drosten (50) noch im Juli. Inzwischen scheint der Deutsche der Entwicklung der Corona-Pandemie entspannter entgegenzublicken.

Im Interview mit der «Zeit» deutet er gar an, dass sich die Corona-Pandemie bald zu einer Endemie entwickeln könnte. «Die Dynamik der Infektionswellen dieses Jahr ist das Zeichen für das kommende Ende der Pandemie», so der sonst für seine alarmierende Rhetorik bekannte Deutsche zur Zeitung.

Ein endemischer Zustand bezeichnet dabei eine permanente, aber kontrollierbare Erscheinung einer Infektionskrankheit. Dies, da die meisten Menschen entweder durch eine Infektion oder die Impfung mit dem Erreger in Kontakt gekommen sind.

Drosten bezweifelt Verbreitung einer neuen gefährlichen Variante

Nur schon kleine Einflussfaktoren wie eine Veränderung des Wetters können dem Virologen zufolge dazu beitragen, dass eine Welle Auftrieb erhält – oder eben gebrochen wird.

So hätten auch die milden Temperaturen Mitte Oktober dem Coronavirus einen Strich durch die Rechnung gemacht. Die Zahlen seien sofort gesunken. Drosten zeigt sich deshalb optimistisch: «Die Lage für das Virus wird prekär.» Auch mögliche Mutationen hätten aktuell nicht mehr die Macht, die Zahlen in die Höhe schnellen zu lassen. Drosten bezweifelt auch, dass kurzfristig eine neue bedrohliche Corona-Variante für eine böse Überraschung sorgen könnte. «Das Virus kann an vielen Stellen in seiner Evolution nicht mehr ohne Weiteres zurück.» Das Virus stagniere, sei festgefahren.

Wie der Winter Corona-technisch verlaufe, hänge auch davon ab, welche Variante sich künftig durchsetzt. Aktuell würden die beiden Omikron-Varianten BF.7 und BQ.1.1 grassieren. «Wenn BQ.1.1 dominant wird, könnte der Winter noch einmal schwierig werden.» Dennoch könnte auch in diesem Fall die Winterwelle sanft ausfallen.

In der Schweiz sind die Corona-Fallzahlen in den letzten Wochen tendenziell gesunken. Vor drei Wochen meldete das Bundesamt für Gesundheit (BAG) noch 23'867 Fälle, diese Woche waren es noch 21'194 neue Infektionen. (dzc)

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