«Wir werden über Land und Kraftwerke sprechen»
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Trump vor Putin-Telefonat:«Wir werden über Land und Kraftwerke sprechen»

Krieg oder Frieden in der Ukraine
Was wird Trump mit Putin verhandeln?

Europa wartet gespannt auf das Gespräch zwischen US-Präsident Trump und Kremlchef Putin. Kommt es nach mehr als drei Jahren des Krieges endlich zu einer Friedenslösung? Oder wirft Trump die Ukraine Russland zum Frass vor? Die Zukunft Europas steht auf dem Spiel.
Publiziert: 18.03.2025 um 09:58 Uhr
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Aktualisiert: 18.03.2025 um 16:06 Uhr
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Bei den Verhandlungen über die Ukraine zwischen Trump und Putin steht einiges auf dem Spiel.
Foto: AFP

Darum gehts

  • Trump will Frieden in der Ukraine, dämpft aber Erwartungen
  • Russland erzielt Erfolge, europäische Staaten befürchten Worst-Case-Szenario
  • Ehemaliger russischer Präsident droht mit Krieg gegen die Nato
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Daniel MacherRedaktor News

Eigentlich kommt das für Dienstag 14 Uhr (Schweizer Zeit) angesetzte Telefongespräch mit US-Präsident Donald Trump (78) ungelegen für Kremlchef Wladimir Putin. Seit Wochen erzielen die russischen Truppen in der Ukraine einen Erfolg nach dem anderen. Zuletzt hissten Putins Schergen die russische Flagge in Sudscha und eroberten damit eine strategisch wichtige russische Stadt zurück. Die ukrainischen Truppen ziehen sich seitdem aus der hart umkämpften Region Kursk zurück. Für Russland könnte es nicht besser laufen.

Doch Trump will Frieden – und das so schnell wie möglich, wie er schon des Öfteren betonte. Zuletzt auf seiner Plattform Truth Social: «(…) und dieser Krieg muss JETZT enden», schrieb er da. Gleichzeitig dämpfte er die Erwartungen auf eine schnelle Abwicklung. Viele Elemente eines endgültigen Abkommens seien vereinbart worden, heisst es weiter. «Aber vieles bleibt noch offen.» 

Die Frage nach der Landaufteilung

Ohne Zweifel wird es bei den Gesprächen zwischen Washington und Moskau um Land gehen. Besetztes Land, erobertes Land, «viel Land», wie Trump in einem Interview aus der Air Force One sagte. Selenski sah die russische Region Kursk als mögliches Tauschobjekt bei Friedensverhandlungen. «Wir werden ein Gebiet gegen ein anderes tauschen», äusserte er sich vergangenen Monat gegenüber dem «Guardian». 

Diese Strategie fällt nach den jüngsten Entwicklungen flach. Die europäischen Staaten befürchten deshalb, Trump könnte die Ukraine unter den Zug werfen. Paris und London stellen sich deshalb schon auf ein Worst-Case-Szenario ein und planen in diesem Fall die Entsendung bewaffneter Friedenstruppen.

Die Frage nach den Friedenstruppen

Der ehemalige russische Präsident Dmitri Medwedew (59) hat jüngst scharfe Kritik an den britisch-französischen Plänen zur möglichen Entsendung von Friedenstruppen in die Ukraine geübt. Auch Putin schloss diese kategorisch aus.

Der einst liberal ausgerichtete Medwedew drohte gar mit einem Krieg gegen die Nato. Dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron (47) und dem britischen Premier Keir Starmer (62) warf er vor, sich «dumm» zu stellen. Dennoch würden sie an ihren Plänen festhalten, so der Vorwurf des russischen Politikers. Die nächste Eskalationsstufe würde gezündet.

Oder spielt Putin nur auf Zeit?

Gemäss einem Bericht der «Moscow Times» plant der russische Präsident Wladimir Putin lediglich Zeit zu gewinnen. John Herbst, ehemaliger US-Botschafter in der Ukraine, erklärte gegenüber der Zeitung: «Putins Ziel ist es, die effektive politische Kontrolle über die Ukraine zu übernehmen.» 

Maria Snegovaya vom Center for Strategic and International Studies äussert zudem Zweifel an einem baldigen Kriegsende: «Viele glauben, er wird nicht enden, solange Putin an der Macht ist.» Trotz dieser Strategie sei Putin vorsichtig, Trump nicht zu verärgern, nachdem er dessen Auseinandersetzung mit dem ukrainischen Präsidenten Selenski beobachtet habe.

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