Im November findet der G20-Gipfel auf Bali statt. Der gastgebende indonesische Präsident Joko Widodo (61) sagt nun der Nachrichtenagentur Bloomberg in einem am Freitag veröffentlichten Interview: «Xi Jinping wird kommen. Präsident Putin hat mir auch gesagt, dass er kommen wird.»
Widodo hatte Putin eingeladen, der Kreml jedoch die persönliche Teilnahme Putins bislang offen gelassen. Bestätigungen für die Reisepläne erhielt Bloomberg allerdings zunächst weder von offizieller russischer noch chinesischer Seite. Indonesien hat derzeit den G20-Vorsitz inne.
Kommt es zum Aufeinandertreffen von Selenski und Putin?
Im Westen gilt eine Beteiligung Putins am Gipfel als problematisch, zumal mit Wolodimir Selenski (44) auch der Präsident der von Russland angegriffenen Ukraine eingeladen ist. Es könnte theoretisch also zum ersten persönlichen Aufeinandertreffen seit Kriegsbeginn zwischen den Präsidenten kommen.
Wegen des Angriffskriegs gegen das Nachbarland soll Russland politisch isoliert werden. Mehrere Staaten haben ihre Teilnahme infrage gestellt, sollte Putin persönlich erscheinen.
Gipfel bietet noch mehr Konfliktpotenzial
Auch zwischen den USA und China hatten sich die Spannungen zuletzt noch einmal durch den Besuch der Vorsitzenden des US-Repräsentantenhauses, Nancy Pelosi (82), in Taiwan verschärft. Es war der ranghöchste Besuch aus den USA seit einem Vierteljahrhundert. Kurz darauf reiste eine weitere Delegation des US-Kongresses nach Taipeh.
Peking sprach von «Provokationen». Als Reaktion nahm Peking grossangelegte Manöver um die demokratische Inselrepublik auf. Peking droht mit einer Einnahme der 23 Millionen Einwohner zählenden Insel.
Rivalitäten laut Gastgeber besorgniserregend
Widodo sagte in dem Bloomberg-Interview weiter, die Rivalität der grossen Länder sei in der Tat besorgniserregend. «Wir wollen, dass diese Region stabil und friedlich ist, damit wir ein Wirtschaftswachstum aufbauen können. Und ich denke, nicht nur Indonesien: Auch die asiatischen Länder wollen das gleiche.»
Indonesien strebe nach Handel und Investitionen, die das Wirtschaftswachstum ankurbelten, sagte Widodo und fügte hinzu, dass das Land nicht einem bestimmten Block beitreten wolle. «Indonesien möchte mit allen befreundet sein», sagte er. «Wir haben keine Probleme mit irgendeinem Land.» (SDA)