Kremlchef Wladimir Putin (70) will offenbar den Kriegswillen seiner Soldaten stärken. So reist er am Donnerstag zu Soldaten, die bald an die Front geschickt werden. Zum ersten Mal seit der Teilmobilisierung besucht der russische Präsident ein Trainingszentrum für einberufene Soldaten in der Region Rjasan.
Dort gibt er sich ganz volksnaht. Im russischen Staatsfernsehen war zu sehen, wie Putin selbst zur Waffe greift.
Der Kremlchef rüstet sich mit Schutzbrille und Ohrenschützern aus und legt sich unter ein Tarnnetz auf den dreckigen Boden. Dann feuert er an ein automatisches Scharfschützengewehr vom Typ Dragunow ab.
Kremlchef umarmt Soldaten
Der Kremlchef kontrolliert demonstrativ – und vor laufender Kamera – die Ausrüstung der Rekruten. Dann spricht er auf dem Areal, das rund 200 Kilometer südöstlich von Moskau liegt, mit ihnen.
Nachdem Tausende russische Soldaten im Ukraine-Krieg gefallen sind, wünscht er einem Soldaten vor der Kamera: «Viel Glück!» Dann klopft er dem jungen Mann auf die Schulter. Andere Soldaten umarmt der Kremlchef, spricht mit ihnen. Putin gibt sich nahbar, fast freundlich gegenüber den Soldaten. Es scheint, als würde Putin versuchen, sein angekratztes Image aufzupolieren.
Massive Kritik an Ausrüstung
Putins Besuch scheint auf die massive Kritik an der Ausrüstung und Vorbereitung der einberufenen Soldaten zu reagieren. Immer wieder heisst es, Putin schicke seine Reservisten als Kanonenfutter in die Ukraine. Viele erhalten keine oder kaum Ausbildung für den Einsatz.
Soldaten müssen sich selbst zahlreiche Dinge für den Einsatz an der Front besorgen. Darunter Ausrüstung, die es aktuell in Russland nicht zu kaufen gibt. (euc)