Sie stinken, sind grusig und wollen einfach nur möglichst schnell entsorgt werden: volle Windeln. Dass es sich manchmal aber lohnt, sie nicht einfach achtlos zu entsorgen, beweist eine Geschichte eines Ehepaars aus Grossbritannien.
Nur, weil Mutter Stacie Hart vergangenen Oktober einen Blick in die volle Windel ihres Sohnes Jaxon geworfen hat, konnte sein Leben gerettet werden. Das berichtet «Metro.uk».
Sie mussten stundenlang warten
So bemerkte die Mutter beim Wickeln ihres 16 Monate alten Babys, dass sein Urin «wirklich dunkel» ist. Stacie und ihr Mann Ben fackelten nicht lange und fuhren umgehend mit dem Buben in die Notaufnahme.
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Dort mussten sie sich zunächst gedulden. «Wir sassen viereinhalb Stunden lang mit einem Topf unter Jaxon und warteten auf eine Urinprobe, weil Babys nicht auf Befehl pinkeln», so die Mutter zur britischen Zeitung.
Zwischenzeitlich habe man sie schon nach Hause schicken wollen, aber dann habe der Kleine «cola-farbenen» Urin ausgeschieden.
Daraufhin führten die Ärzte diverse Untersuchungen durch und kamen schliesslich zum Schluss, dass der kleine Jaxon unter einem sogenannten Wilms-Tumor leidet. Dabei handelt es sich um einen Tumor in den Nieren. «Ich wusste nicht, was ein Wilms-Tumor ist, aber ich wusste, dass sie mir sagten, es sei Krebs.» Da es sich um einen embryonalen Tumor handelt, leiden überwiegend Kinder unter fünf Jahren an Wilms-Tumoren.
Nur 80 Kinder erkranken jährlich an einem Wilms-Tumor
Nach der erschütternden Diagnose musste sich der Kleine nicht nur fünf Zyklen Chemotherapie unterziehen, sondern auch seine Niere entfernen lassen. Trotz der Strapazen hatte der Bub aber Glück im Unglück. «Gott sei Dank hat uns sein Körper mit dem Urin dieses Zeichen gegeben», sagt die Mutter, die das Ganze als Weihnachtswunder bezeichnet, zur Zeitung.
Der Institution Cancer Research UK zufolge erkranken im Vereinigten Königreich jedes Jahr etwa 80 Kinder an einem Wilms-Tumor. (dzc)