US-Influencerin Jessica Pettway (†36) merkte schon länger, dass etwas mit ihrem Körper nicht stimmt. Anfang 2022 litt sie plötzlich an unerträglichen Unterleibsschmerzen und hatte über Wochen starke vaginale Blutungen. Kein Grund zur Sorge, meinten ihre Ärzte damals. Eine fatale Fehleinschätzung, wie sich jetzt herausstellte: Im März starb Pettway nach einem einjährigen Kampf gegen Gebärmutterhalskrebs.
Im vergangenen Juli veröffentlichte die Amerikanerin auf Instagram ein emotionales Statement, in dem sie über ihre gesundheitlichen Probleme sprach. «Bei mir wurde Krebs im dritten Stadium festgestellt», teilte sie ihren Followern mit.
Amerikanerin hinterlässt zwei Kinder
Pettway sagte jedoch, dass ihre Symptome bereits mehr als ein Jahr vor ihrer Diagnose begonnen hatten – und die Ärzte den Krebs lange Zeit falsch interpretierten.
Zunächst glaubten die Mediziner, dass Pettway an einem Myom leidet – also an einer Wucherung in der Gebärmutter. Dieses Myom würde den hohen Blutverlust bei der 36-Jährigen verursachen. Erst im Februar letzten Jahres habe ein Arzt schliesslich eine «riesige Masse» entdeckt, die ihren Gebärmutterhals bedeckte. Die anschliessende Biopsie bestätigte schliesslich Pettways schlimmste Befürchtungen. Ein Jahr nach der Diagnose verstarb die Frau in einem Spital im US-Bundesstaat Georgia. «Ich habe meine wunderschöne grosse Schwester vor zwei Tagen verloren und mein Herz hat noch nie so viel Schmerz empfunden», schrieb Pettways Schwester auf Instagram. Die Verstorbene hinterlässt ihren Ehemann und zwei Mädchen.
«Bitte hört auf euren Körper»
Wie ihre Schwester US-Medien erklärte, machte Pettway ihre Leidensgeschichte öffentlich, um andere Frauen über die tückische Krankheit aufzuklären. Sie wollte ihre Followerinnen dazu ermutigen, ungewöhnliche Symptome ernst zu nehmen.
Diese Botschaft kam bei den Userinnen an. «Bitte hört auf euren Körper und wenn ein Arzt euch nicht ernst nimmt, geht zu einem anderen, bis ihr eine Antwort erhaltet», schrieb eine Nutzerin unter Pettways Beitrag.
Fünfthäufigste Krebsart bei Schweizerinnen
In der Schweiz erkranken jährlich rund 250 Frauen neu an Gebärmutterhalskrebs. Bei Frauen zwischen 20 und 49 Jahren ist Gebärmutterhalskrebs die fünfthäufigste Krebsart.
Der wichtigste Risikofaktor für Gebärmutterhalskrebs ist die Infektion mit bestimmten Arten der humanen Papillomaviren (HPV). Die HPV werden in erster Linie beim Sex übertragen. Auch Hautkontakt mit einer infizierten Person kann ansteckend sein, vor allem im Genital-, Anal- oder Mundbereich.
Regelmässig zur Vorsorge!
Gegen die HPV-Viren können Jugendliche sich impfen lassen. Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) empfiehlt eine Impfung vor Beginn der sexuellen Aktivität – also vor einer potenziellen Infektion.
Der beste Weg zur Früherkennung einer Krebserkrankung ist die regelmässige gynäkologische Vorsorgeuntersuchung. Je früher man die Erkrankung entdeckt, desto besser sind die Heilungschancen. (ene)