Korrosion und fehlendes Triebwerk – Boeing 757 wird zum Wrack
Trumps ganzer Stolz rostet vor sich hin

Donald Trump nannte ihn einst liebevoll «Juwel». Inzwischen wird sein privater Luxusjet, eine Boeing 757, aber zum Wrack. Trump reist nur noch im Mini-Jet der Holzklasse.
Publiziert: 22.04.2021 um 12:39 Uhr
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Aktualisiert: 22.04.2021 um 15:53 Uhr
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Seit langem nicht mehr in der Luft: Trumps private Boeing 757.
Foto: Corbis via Getty Images

Einst war sie sein ganzer Stolz, heute rostet Donald Trumps (74) Boeing 757 mit dem Kennzeichen N757AF auf einem Provinzflughafen bei New York vor sich hin. Die 30 Jahre alte Trump Force One, wie die Maschine auch genannt wird, ist nicht einmal mehr flugfähig, wie Welt.de schreibt.

Vor seiner Zeit als US-Präsident, in der ihm die staatseigene Air Force One zur Verfügung stand, benützte Trump die Boeing 757 für Geschäftsreisen, 2016 auch für Wahlkampfauftritte. Immer wieder liess er sich stolz vor der umgebauten Maschine ablichten.

Fehlendes Triebwerk

An Bord befinden sich Schlafzimmer, Gästezimmer, Konferenzräume, Büros. Die Tische sind aus Mahagoni gefertigt, die Sitze mit cremefarbenem Leder überzogen, die Wasserhähne mit 24-Karat-Gold verziert.

Trump bezeichnete seinen Superjet liebevoll «Juwel». Besonders gerne prahlte er mit ihren «unglaublich starken» Triebwerken von Rolls-Royce.

Eigentlich hatte Trump vor, nach der Präsidentschaft wieder seinen eigenen Flieger zu benützen. Doch daraus wird vorderhand nichts. Die Maschine, die auf dem Stewart Airport bei New York vor sich hin rottet, ist nicht betriebstüchtig. Es fehlt sogar eines ihrer «unglaublich starken» Triebwerke. Das Flugzeug bräuchte ein Leihtriebwerk, um zur Wartung nach Louisiana geflogen zu werden.

Überhaupt: New York ist nicht der ideale Ort, um dauerhaft Flugzeuge zu parkieren. Es ist zu kalt und zu feucht, was schnell zu Korrosion an Flügeln, Rudern, Klappen und Düsen führt.

Trump steigt auf kleine Maschine um

Ob die Maschine, deren Betrieb pro Flugstunde zwischen 15’000 und 18’000 Dollar kostet, je wieder abheben wird, ist fraglich. Die Reparatur würde Unsummen verschlingen. Trumps Geldquellen sprudeln nicht mehr wie einst, sein Imperium steckt in Schwierigkeiten.

Seit er abgewählt worden ist, benützt Trump eine Cessna 750 Citation X. Sie ist nicht nur viel kleiner und weniger luxuriös als die Boeing 757 mit deren vergoldeten Armaturen, sie trägt auch nicht den berühmten Trump-Schriftzug. Auch Bett und Büros gibt es nicht. Eine 757 kann bis 230 Passagiere befördern, in der Cessna gibt es acht Sitze.

Trumps marineblaue Boeing 757 ist wohl beides: Symbol für einen Aufstieg – und Symbol für einen Niedergang. (gf)

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