«Ich will nicht ins Gefängnis, diese Strafe macht mir enorme Angst», sagt Daniel Eckert (22). Er wurde am Montag zu fünf Monaten Haft verurteilt. Sein Vergehen: Das Mitglied der Klima-Protestgruppe «Letzte Generation» hatte gemeinsam mit zwei weiteren Aktivisten wenige Stunden, nachdem sie bereits zu einer Haftstrafe verurteilt worden waren, erneut den Verkehr blockiert.
«Sie haben das erste Urteil nicht zum Anlass genommen, ihr Verhalten zu hinterfragen», hatte die Richterin bei der Urteilsverkündung gesagt. «Sie haben zum Ausdruck gebracht, dass Sie nichts anderes beeindruckt», sagte sie zu den Angeklagten.
Der junge Klima-Kleber gibt sich im Gespräch mit «T-online» kämpferisch. Eingesperrt zu sein, sei «kein gutes Gefühl». Die «grössere Freiheitseinschränkung» sei aber «der Klimawandel». Deshalb denke er gar nicht daran, das Protestieren aufzugeben. Dass manche Menschen das Knallhart-Urteil begrüssten, bezeichnete er als «krass».
Mahnwache vor Gerichtsgebäude
Die Reaktionen und die Urteile kann er nicht nachvollziehen. «Wir haben eine halbe Stunde Stau ausgelöst. Und dafür sollen wir hinter Gitter?», fragt er sich. «Die, die unsere Zukunft zerstören, müssen nicht hinter Gitter», klagt er an. Trotz der Aussicht auf den Knast-Aufenthalt habe er «immer noch die Hoffnung, dass wir etwas ändern können».
Die Letzte Generation hatte am Montag vor dem Gericht zu einer Mahnwache aufgerufen. Der SWR berichtete, dass etwa 30 Menschen dem Aufruf gefolgt seien. (nad)