Klein, präzise und tödlich
USA bilden Ukrainer für diese Kamikaze-Drohne aus

Die USA schicken nicht nur Kampfdrohnen vom Type Switchblade, sogenannte Kamikaze-Drohnen, in die Ukraine. Sie haben auch einige Soldaten ausgebildet, um damit gezielt gegen Putins Truppen zu kämpfen.
Publiziert: 07.04.2022 um 21:12 Uhr
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Aktualisiert: 08.04.2022 um 01:26 Uhr
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Die USA schicken solche Switchblade-Drohnen in die Ukraine.
Foto: AP

Die US-Armee bildet in den USA eine kleine Zahl ukrainischer Soldaten am Einsatz von als Kamikaze-Drohnen bezeichneten Kampfdrohnen vom Type Switchblade aus. Es handle sich um «weniger als ein Dutzend» Soldaten, die sich schon vor Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine zur Weiterbildung in den USA aufgehalten hätten, sagte ein Vertreter des US-Verteidigungsministeriums am Mittwoch.

«Wir haben die Gelegenheit genutzt, sie für einige Tage zur Seite zu nehmen und ihnen Training zu geben, insbesondere an der Switchblade», sagte der Pentagon-Vertreter weiter. Die Soldaten würden «relativ bald» in die Ukraine zurückkehren.

Die kleinen, tragbaren und mit einem Sprengkopf ausgestatteten Switchblade-Drohnen werden an ihr Ziel gesteuert und detonieren dort. Sie werden deswegen umgangssprachlich als Kamikaze-Drohnen bezeichnet. Die USA liefern die Drohnen an die ukrainischen Streitkräfte, um sie im Krieg gegen Russland zu unterstützen.

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Zuerst Modellflugzeuge, jetzt Spezialeinheit beim Militär

Die Ukrainer setzen im Krieg verschiedene Drohnen ein – ein wichtiges Mittel im Kampf gegen die russische Armee. Es gibt sogar eine ukrainische Drohnen-Eliteeinheit namens Aerorozvidka.

Gegründet wurde die Truppe 2014 – von einer Gruppe von Modellflugzeug-Begeisterten. Als Russland die Krim angriff, wurden sie kurzerhand ins Militär integriert, da sie Erfahrung mit Drohnen hatten und auch geschickt waren, kaputte Geräte zu reparieren und zu modifizieren. Und nun werden sie im Kampf gegen Putin eingesetzt – mit Erfolg.

Die Aerorozvidka haben es auf russische Panzer, Kommandofahrzeuge und Waffen abgesehen. Ihr Vorgehen ist simpel. Bei Anbruch der Dämmerung stellen die Russen ihre Panzer und Fahrzeuge jeweils zwischen Häusern ab, um sie von der gewöhnlichen Artillerie der Ukrainer zu schützen. Zu diesem Zeitpunkt hat die Aerorozvidka Putins Konvoi aber längst im Visier.

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Selbst entwickelte «Bestrafer»-Drohne im Einsatz

Dabei setzt die Spezial-Einheit natürlich nicht bloss einen Drohnen-Typ ein. Sie verfügen über ein ganzes Arsenal. Darunter auch günstige Fluggeräte, die durch die Aerorozvidka in Kriegsdrohnen verwandelt werden. Neben den selbstgebastelten Drohnen sind unter anderem Drohnen des Typs Bayraktar TB2 im Einsatz. Die Drohnen sind verhältnismässig billig – und trotzdem tödlich.

Die Bayraktar TB2 ist klein und leicht und hat eine Flügelspannweite von 12 Metern. Sie ist funkgesteuert und kann bis zu 30 Stunden am Stück in der Luft bleiben. Laut Hersteller Baykar Technologies kann die Drohne vier lasergesteuerte Raketen tragen.

Ebenfalls im Einsatz ist die R18-Drohne, die über eine Reichweite von vier Kilometern verfügt und mehrere Bomben transportieren kann. Daneben nutzt die Spezialeinheit auch die von der Ukraine selbst entwickelte PD-1 oder auch Punisher-Drohne genannt, also Bestrafer-Drohne. Sie kann über fast 50 Kilometer mehrere Kilogramm Sprengstoff befördern. (AFP/jmh)

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