Direkt zum Auftakt eines mehrtägigen Treffens des Zentralkomitees der nordkoreanischen Regierung lässt Machthaber Kim Jong Un (37) eine Bombe platzen: Die Nahrungsmittel werden wieder einmal knapp. Ein Taifun soll vergangenes Jahr viel Ernte zerstört haben.
«Die Nahrungsmittelsituation der Bevölkerung ist nun angespannt, da die Landwirtschaft aufgrund der Schäden durch den Taifun im letzten Jahr ihren Plan zur Getreideproduktion nicht erfüllen konnte», wird Kim von «NK News» zitiert. Das Fachmagazin berichtet auch von horrenden Preisen in Nordkoreas Hauptstadt Pjöngjang: Ein Kilo Bananen soll dort bis zu 40 Franken kosten.
Es fehlen 1,3 Millionen Tonnen Nahrungsmittel
Laut Schätzungen der benachbarten südkoreanischen Regierung, sollen bis zu 1,3 Millionen Tonnen Nahrungsmittel fehlen – und das nur für eine halbwegs ausreichende Versorgung. Die Regierung in Pjöngjang möchte den Fokus dieses Jahr deswegen auf die Landwirtschaft legen, berichtet die Korean Central News Agency.
Denn: Eine gute Ernte sei die «militante Aufgabe, die unsere Partei und der Staat mit oberster Priorität» erfüllen müsse, sagte Kim. Davon sei der sozialistische Aufbau des Landes und die stabile Lebensgrundlage für die Nordkoreaner abhängig.
Seit Jahren kämpft Nordkorea immer wieder mit Lebensmittelknappheit. Grund dafür sind Naturkatastrophen und eigene Misswirtschaft, was das Land allerdings von Nahrungshilfen von aussen abhängig macht.
Abhängig von Nahrungshilfen
Die extrem strengen Grenzkontrollen, die im Rahmen von Kims Corona-Strategie durchgeführt wurden, sollen ebenfalls zur jetzigen Situation beigetragen haben, so «NK News». Das hat sich massiv auf den Aussenhandel des sowieso schon abgeschotteten Landes ausgewirkt.
Ob die angespannte Situation auch dem Machthaber selbst zu schaffen macht? Erst letzte Woche entfachten ausländische Geheimdienste erneut Gerüchte über den Gesundheitszustand von Kim Jong Un. Der Grund: Kim soll deutlich abgenommen haben. (aua/SDA)