Die MQ-9 Reaper gilt als gefährliche Killer-Drohne. Schnell, leise und absolut tödlich. Nicht von ungefähr trägt die unbemannte Kampfmaschine den Spitznamen «Sensenmann». Das bekam der iranische General Qassem Soleimani am eigenen Leib zu spüren.
Beim Flughafen von Bagdad trifft am Donnerstagabend eine Rakete den Konvoi des 62-Jährigen. Acht Menschen sterben bei dem Luftschlag – darunter auch Soleimani. Sein Körper wird regelrecht zerfetzt.
Präsident Donald Trump gab den Befehl für die Attacke. Und das US-Militär überliess dabei nichts dem Zufall. Daher kam auch die MQ-9 Reaper zum Einsatz. Entwickelt wurde die Killer-Drohne vom US-Unternehmen General Atomics im Jahr 2000 – auf Wunsch des US-Verteidigungsministeriums – speziell für den Kampf gegen Terror. Als Vorlage diente das Vorgängermodell die MQ-1 Predator. Hier setzten die Entwickler an. Die Vorgaben: Grösser, schneller, gefährlicher!
Das Ergebnis ist eine blitzschnelle Kampfmaschine. Spitzengeschwindigkeit: 482 km/h. Flugdauer: 27 Stunden. Maximale Flughöhe: 15 Kilometer. Das Turboprop-Triebwerk (900 PS) kann ohne Probleme ein gigantisches Waffenarsenal mit sich führen. Konkret: bis zu 1361 kg. Darunter Luft-Boden-Raketen, Kurzstrecken-Raketen, lasergelenkte und präzisionsgelenkte Bomben. Letztere soll beim Angriff auf den Konvoi von Soleimani zum Einsatz gekommen sein.
Nicht nur die USA sind im Besitz der tödlichen Killer-Drohne. Auch Grossbritannien, Italien oder Spanien setzten bereits den «Sensenmann» ein. Ein Kaliber wie Soleimani wurde aber bisher nicht zum Ziel. Wie der Iran nun auf diesen Angriff reagieren wird, ist schwer abzuschätzen. Nahost-Experte Erich Gysling befürchtet aber das Schlimmste. «Eine Eskalation ist unausweichlich», sagte er im Interview mit BLICK. (jmh)
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