Keine Übelkeit, kein Erbrechen
Neues Medikament könnte Behandlung von Übergewicht und Diabetes revolutionieren

Forscher entwickeln neues Medikament gegen Übergewicht und Diabetes. Es soll Appetit zügeln, Kalorienverbrauch steigern und keine Nebenwirkungen haben. Klinische Studien könnten in zwei Jahren beginnen.
Publiziert: 10:14 Uhr
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Aktualisiert: 14:14 Uhr
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Ein neues Medikament könnte die Behandlung von Übergewicht und Typ-2-Diabetes revolutionieren.
Foto: Shutterstock

Auf einen Blick

  • Neues Medikament gegen Übergewicht und Diabetes ohne Nebenwirkungen in Entwicklung
  • Aktiviert Neurokinin-2-Rezeptor, zügelt Appetit und steigert Energieverbrauch
  • Klinische Studien am Menschen könnten in etwa zwei Jahren beginnen
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Daniel MacherRedaktor News

Nach Wegovy und Ozempic könnte bald ein weiteres Medikament für die Behandlung von Übergewicht und Typ-2-Diabetes auf den Markt kommen. Die neue Methode soll den Appetit zügeln und den Kalorienverbrauch steigern, versprechen Forscher der University of Copenhagen. Für Millionen von Menschen könnte das eine Chance auf ein gesünderes Leben bedeuten – und das auch noch ohne unangenehme Nebenwirkungen.

Denn im Gegensatz zu den Konkurrenzprodukten soll das neue Medikament weder Übelkeit noch Erbrechen auslösen. Viele Patienten, die die alten GLP-1-basierten Medikamente benutzten, brachen deshalb ihre Therapien ab. Damit soll jetzt Schluss sein.

Neuer Wirkstoff bringt gleich mehrere Vorteile

Das neue Medikament wirkt durch die Aktivierung des sogenannten Neurokinin-2-Rezeptors (NK2R), der eine entscheidende Funktion in der Steuerung des Energiehaushalts übernimmt – ohne Begleiterscheinungen, wie der neue Wirkstoff in präklinischen Studien zeigt. Darüber hinaus bleibt die Muskelmasse erhalten, wie die Entwickler versprechen – auch das ein Problem bei bisherigen Behandlungen.

Doch der neue Wirkstoff soll noch einen weiteren Vorteil haben: Bisherige Medikamente zügeln zwar ebenso den Appetit und reduzieren damit die Kalorienzufuhr. Das neue Medikament steigert noch den Energieverbrauch – auch im Ruhezustand. Demnach könnte die Behandlung gleich beide Seiten des Energiehaushalts beeinflussen: weniger essen – mehr verbrennen.

Der Rezeptor steckt offenbar dahinter

Verantwortlich dafür soll der Neurokinin-2-Rezeptor sein, der in genetischen Analysen als Schlüssel für die Regulierung der Energiebalance identifiziert wurde, wie Frederike Sass, Erstautorin der Studie, betont. In Tierversuchen habe man den gesteigerten Kalorienverbrauch als auch die Reduzierung des Appetits beobachten können.

Ein zentrales Problem bei der Behandlung von Menschen mit Typ-2-Diabetes und Adipositas ist die begrenzte Wirksamkeit der bisherigen Therapien. Insbesondere GLP-1-Medikamente zeigen bei dieser Patientengruppe oft eine reduzierte Wirkung. Das neue Zielmedikament setzt genau an dieser Schwachstelle an.

Klinische Studien am Menschen könnten voraussichtlich in etwa zwei Jahren starten.

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