Auf einen Blick
- Kay Granger in Pflegeeinrichtung entdeckt. Familie bestätigt Aufenthaltsort, bestreitet Wohnsitz
- Sohn behauptet, Mutter zeigte Anzeichen von Demenz, entschied sich freiwillig umzuziehen
- 81-jährige Abgeordnete seit Juli bei keiner Abstimmung im Unterhaus mehr anwesend
Fast sechs Monate war sie aus der Öffentlichkeit verschwunden. Nun wurde bekannt, dass die texanische Abgeordnete Kay Granger (81) in einer Pflegeeinrichtung entdeckt worden sei. Die Familie der republikanischen Politikerin bestätigte den Aufenthaltsort, bestritt jedoch, dass die 81-Jährige dort wohne.
Aufgefallen war die Abwesenheit der Politikerin, die 1997 in den 12. Distrikt von Texas gewählt wurde, weil sie seit Juli bei keiner Abstimmung mehr im Unterhaus mitgemacht hatte. Dies löste Empörung darüber aus, dass ihr Team nicht offen über ihren Gesundheitszustand gesprochen hatte.
Sohn bezeichnet Vorwürfe als «völligen Schwachsinn»
Der Sohn der Abgeordneten, Brandon Granger, sagte, dass seine Mutter Anzeichen von Demenz gezeigt habe. Dementierte jedoch, dass sie deshalb im Pflegeheim gelandet sei. Das sei «völliger Schwachsinn», sagte er, sie habe sich aus freien Stücken für den Umzug entschieden.
«Sie haben dort eine Einrichtung für Demenzkranke, aber sie lebt in einer Einrichtung für betreutes Wohnen», so Brandon Granger gegenüber der «New York Post». Er räumte jedoch ein, dass der körperliche Verfall seiner Mutter «sehr schnell und sehr schwierig» gewesen sei.
«Das muss aufhören!»
Doch bleibt die Frage, warum die Politikerin ihr politisches Ende nicht schon früher bekannt gab? Die fehlende Transparenz liess die Gerüchteküche in Texas brodeln: «Ich habe gehört, sie liegt in einer Demenzstation. Wir brauchen Standards. Abgeordnete, die drei Abstimmungen in Folge verpassen, ohne einen legitimen medizinischen Grund anzugeben, sollten ihre Gehälter und Leistungen eingefroren bekommen. Das muss aufhören!», wurde Fairfighter auf X im «Dallas Express» zitiert.
Brisant könnte das Thema auch deshalb geworden sein, weil US-Präsident Joe Biden (82) ebenfalls im Juli seinen Rückzug von den Präsidentschaftswahlen bekannt gegeben hatte. Vorausgegangen war eine öffentliche Diskussion über den Gesundheitszustand des Noch-Präsidenten angesichts seines fortgeschrittenen Alters. Auch in diesem Fall war daran gezweifelt worden, dass der wahre Zustand nicht transparent gemacht worden war.
Eine in der «Post» genannte Quelle ordnete die Gerüchte als «kategorische falsch» ein und sagte: «Im Juli, als sie begann, sich auf ihre Zukunft und ihren Ruhestand vorzubereiten, traf sie die Entscheidung, sich zurückzunehmen und in diese neue Residenz zu ziehen», sagte die Quelle.
«Zeit verbringen und einen Cocktail trinken»
«Hätte sie gewusst, dass sie in den letzten Wochen der Sitzung nicht wählen könnte, hätte sie andere Vorbereitungen getroffen.» Sie habe aber von Anfang an in Kontakt mit der Führung gestanden und diese über die Lage informiert.
Auch Grangers Sohn verteidigte die Entscheidung seiner Mutter, in die Einrichtung zu ziehen: «Viele Leute dort sind jünger als sie. Viele von ihnen arbeiten noch», sagte er. «Es ist nichts falsch daran, mit Leuten zusammen sein zu wollen, mit denen sie Zeit verbringen und einen Cocktail trinken kann.»
Die Betroffene äusserte sich unterdessen selbst: «Ich bin zutiefst dankbar für die grosse Anteilnahme und Anteilnahme der letzten Tage», so Kay Granger in einer Erklärung.