An Kreuzfahrten scheiden sich die Geister. Was für die einen pure Zeitverschwendung oder ökologischer Schwachsinn bedeutet, ist für die andern ein Lebenstraum, wofür man ohne weiteres sein fettes Sparschwein opfert. Fest steht: Auf der Norwegian Prima der US-Reederei Norwegian Cruise Line kriegt man was fürs Geld.
Das Kreuzfahrtschiff ist zwar nicht das grösste seiner Art, kann dafür jedoch mit Eigenschaften der Extraklasse punkten. Die «Norwegian Prima» ist 294 Meter lang, 41 Meter breit und hat ein Gewicht von 143'535 Tonnen. Sie bietet Platz für 3'100 Gäste und 1'506 Besatzungsmitglieder. Das Kreuzfahrtschiff wurde im August 2022 als erstes seiner Art in Betrieb genommen. Es hat 20 Decks, wovon 16 für die Passagiere bestimmt sind. Die Kabinen sind über neun Decks verteilt. In den kommenden Jahren will die Norwegian Cruise Line vier weitere Exemplare des Schiffstyps in die Flotte aufnehmen. Blick zeigt die zehn verrücktesten Angebote auf dem Unterhaltungskahn der Extraklasse.
«The Haven» – Luxus ist nur der Vorname
Gegen einen Aufpreis kann man sich auf der Norwegian Prima im separaten Premium-Bereich «The Haven» einmieten. Die Gäste können dort den persönlichen Service eines 24-Stunden-Butlers in Anspruch nehmen. Die grosszügigen Suiten sind zudem über Lifte zugänglich, die exklusiv für die Gäste des Premium-Bereichs reserviert sind. Ein separates Edel-Restaurant, eine Lounge mit Bar, ein Sonnendeck mit Infinity-Pool sowie ein Outdoor-Spa, eine Sauna und ein Kälteraum stehen nur den Haven-Gästen zur Verfügung. Eine zehntägige Kreuzfahrt zu den griechischen Inseln im Premium-Bereich gibts beispielsweise zum Normalpreis ab 15'949 Franken pro Person.
Freefall-Rutsche über zehn Stockwerke
Die «Norwegian Prima» ist auf zahlungskräftige Jugendliche sowie auf Erwachsene ausgerichtet, die das Kind in sich entdecken wollen. Deshalb gibt es unter anderem mehrere Anlagen, die für einen Adrenalinkick bei den Gästen sorgen sollen. Eine davon besteht aus helixförmigen Röhren-Rutschen, in denen man sich wie im freien Fall befinden soll. Die Bahnen funktionieren ohne Wasser und führen über zehn Stockwerke in die Tiefe. Um unnötige Reibung zu vermeiden, steigt man vor dem Start in einen Filzsack. Dank den stellenweise durchsichtigen Röhren ist der Nervenkitzel garantiert.
Dreistöckige Kart-Bahn
Eine ganz besondere Attraktion befindet sich auf dem obersten Deck des Kreuzfahrtschiffs. Es handelt sich um eine Kart-Bahn, die sich über drei Etagen erstreckt. Der Speedway führt in 14 Kurven um und durch den Kamin des Schiffes. Länge der Strecke: 420 Meter. Gleichzeitig 15 Fahrer können sich darauf Rennen liefern – teilweise bei freiem Blick aufs Meer. Die Autöli erreichen Geschwindigkeiten von rund 50 km/h.
Auf dem «Ocean Boulevard» um das ganze Schiff
Ein weiteres Highlight an Bord ist der sogenannte «Ocean Boulevard». Die Flaniermeile auf Deck 8 erlaubt es den Gästen auf einer Fläche von mehr als 4000 Quadratmetern, das gesamte Schiff unter freiem Himmel zu umrunden. Hier reihen sich Aussenplätze von Restaurants und Bars an weitläufige Bereiche mit Liegestühlen und Swimmingpools sowie Sitzgelegenheiten und Hot Tubs zum Entspannen an der frischen Luft. Sogar einen Skulpturengarten gibts auf dem «Ocean Boulevard» zu entdecken.
Nur für Erwachsene: der «Vibe Beach Club»
Ein weiterer Aussenbereich ist der «Vibe Beach Club» auf Deck 17. Um die Ruhe der Gäste dort nicht zu stören, ist der Zutritt erst ab 18 Jahren gestattet. Zudem steht nur eine beschränkte Anzahl an Plätzen zur Verfügung, damit der Bereich nie überfüllt ist. Der «Vibe Beach Club» ist mit Hot Tubs und Liegen ausgestattet. Zudem steht den Gästen eine Bar zur Verfügung. Der Eintritt ist – wie bei vielen Attraktionen auf dem Kreuzfahrtschiff – kostenpflichtig.
Für die Zombie-Jagd zur Spielhalle
Gäste, die genug von der luxuriösen Wirklichkeit an Bord haben, können im «Galaxy Pavilion» gegen Aufpreis in die virtuelle Realität eintauchen. In der Spielhalle kann man sich mit Freunden ein Formel-1-Rennen liefern, virtuell Golf spielen oder mit dem Flugsimulator in den Lüften schweben. In einem Mini-3D-Kino kann man sich auf Stühlen festschnallen, die wackeln, während man mit einem Lasergewehr auf Zombies auf der Leinwand schiesst. Mehrere Teilnehmer können dabei gegeneinander antreten. Den Gästen steht im «Galaxy Pavilion» ausserdem ein Escape-Room zur Verfügung.
Tischtennis in der Röhre
Wer sich lieber bei einem Spiel in der realen Welt betätigen will, ist im Bereich «The Stadium» an der richtigen Stelle. Dort warten Freiwurf-Basketball, Minigolf, Beerpong, Dart oder auch ein Töggeli-Kasten auf die Besucher. Für eine besondere Herausforderung kann man sich beim Tischtennis in einem röhrenförmigen «Tisch» austoben.
Spa mit stockwerkübergreifendem Wasserfall
Selbstverständlich gibt es an Bord auch Bereiche für Fitness und Wellness. Weltweit erstmals auf einem Kreuzfahrtschiff wird auf der «Norwegian Prima» sogar eine Sauna mit Holzkohleofen angeboten. Im Spa gibt es zudem ein Salzbecken, in dem man sich schwerelos vom Wasser getragen entspannen kann. Im Hintergrund plätschert dazu ein Wasserfall über zwei Etagen des schwimmenden Luxus-Palasts.
Theater lässt sich in Club verwandeln
Die «Norwegian Prima» verfügt auch über einen Veranstaltungssaal. Dieser bietet Platz für 700 Personen. Einerseits werden dort Musicals zum Besten gegeben, aber auch Partys gefeiert. Der Saal erstreckt sich über drei Decks und lässt sich je nach Bedarf in ein Theater oder einen Nachtclub verwandeln.
Delphine beobachten in der «Observation Lounge»
Die wohl beste Aussicht hat man in der «Observation Lounge» auf Deck 17. Der Bereich weist eine geneigte Fensterfront auf, die einen ungehinderten Blick aufs Wasser freigibt. Die «Observation Lounge» zieht sich um den gesamten Schiffsbug. Mit etwas Glück lassen sich von hier aus Walfische oder Delphine beobachten. Ansonsten kann man sich auch einfach zurücklehnen und den Sonnenuntergang geniessen.