Sommer, Sonne, Sonnenschein – darauf hatten sich die Gäste der MSC Meraviglia gefreut. Am letzten Samstag gingen sie an Bord des Kreuzfahrtschiffes der Schweizer Reederei. Das Ziel: die Karibik.
Doch kaum losgefahren, erlebten gewisse Passagiere ihr blaues Wunder. Statt ins karibische Paradies fuhr das Kreuzfahrtschiff der Schweizer Reederei nämlich plötzlich in die kanadische Kälte.
Unfassbar: Gewisse Passagiere wurden offenbar nicht einmal über die Änderung der Route informiert. Das schreibt «T-Online» unter Berufung auf einen User der Social-Media-Plattform Reddit, der vom Kreuzfahrt-Debakel berichtet hatte.
Information erfolgte nicht einmal 24 Stunden vor Abfahrt
Jene, die über die Destinationsänderung in Kenntnis gesetzt wurden, seien keine 24 Stunden vor der Abfahrt in New York informiert worden. So auch der Reddit-User, der plötzlich eine E-Mail mit «einem wichtigen Update» zu seiner Reise erhielt. «Wir haben aufgrund zu erwartenden schlechten Wetters in Florida und den Bahamas die Route Ihrer Kreuzfahrt deutlich verändert», hiess es darin.
Grund dafür seien starke Windgeschwindigkeiten, welche die Manöver nicht sicher machen würden. Statt der karibischen Inseln stünden nun Boston, Portland und das kanadische St. John auf dem Programm.
Immerhin: Wie es in der Mitteilung weiter heisst, erhalten die Passagiere, welche die Kreuzfahrt nicht antreten wollen, ihr Geld in Form eines MSC Cruises-Gutscheins zurückerstattet.
«So etwas ist mir noch nie passiert»
Trotzdem sorgt die Veränderung bei einigen Passagieren für grossen Unmut. «Wir haben unsere Pläne komplett um diese Kreuzfahrt herum aufgebaut», schreibt ein Reisender auf Reddit. Viele seien schon angereist – mit kurzen Hosen und Sonnencreme. Ein anderer schreibt: «In 30 Jahren Kreuzfahrt ist mir so etwas noch nie passiert.»
Aus dem Nichts getroffen hat es insbesondere die Passagiere aus Europa – wie «T-Online» unter Berufung auf eine deutsche Touristin berichtet, seien wohl sämtliche Passagiere aus Europa nicht von MSC informiert worden. «Wir haben das erfahren, als wir am Schiff waren und boarden wollten. Da war es bereits zu spät», sagt sie gegenüber der Plattform.
Passagiere trinken sich das Debakel schön
Sie habe schnorcheln und am Strand liegen wollen. Dass all ihre Pläne nun ins Wasser fallen, sorgt bei der Deutschen für eine bittere Enttäuschung. «Nur wegen der Reise bin ich überhaupt nach New York City geflogen.»
Auch kleidertechnisch sei sie überhaupt nicht für tiefe Temperaturen gerüstet. So habe sie lediglich Sommerkleider, Röcke und Bikinis gepackt. «Jetzt sitze ich in Boston an Bord und kann nicht mal raus, weil es fünf Grad hat.»
Fast die Hälfte der Passagiere hat laut Bericht offenbar bereits von der Möglichkeit, die Reise zu stornieren, Gebrauch gemacht. So seien offenbar von den 5400 Gästen lediglich deren 2800 an Bord. Jene, die trotzdem angereist seien, versuchen der Deutschen zufolge das Beste daraus zu machen: «Wir fangen hier einfach nach dem Frühstück an, Alkohol zu trinken.» (dzc)