Archie (†12) aus England ist tot – Kampf gegen die Behörden verloren
«Er hat bis zum Schluss gekämpft»

Wie britische Medien am Samstag mitteilen, ist der kleine Archie (12) am Samstag gestorben. Damit verloren seine Eltern den intensiven Kampf, den sie gegen die Behörden führten, damit die lebenserhaltenden Massnahmen nicht beendet werden.
Publiziert: 06.08.2022 um 15:23 Uhr
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Aktualisiert: 06.08.2022 um 17:32 Uhr
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Archie (12) ist am Samstag gestorben.
Foto: Zvg

Monatelang kämpften die Eltern des unheilbar kranken Archie (†12) um dessen Leben. Er hatte sich bei einem Unfall schwere Hirnverletzungen zugezogen und lag seit April im Koma.

Die Behörden wollten die Maschinen abschalten. Dagegen wehrten sich die Eltern vehement – vergeblich. Wie «Mirror» berichtet, ist der kleine Archie am Samstag um 12.15 Uhr (Ortszeit) gestorben. Dies sagte seine Mutter laut Nachrichtenagentur PA am Nachmittag vor dem Londoner Spital, in dem Archie in den vergangenen Monaten an lebenserhaltende Geräte angeschlossen war. Die Mutter hatte am Freitag angekündigt, dass die Gerätschaften am Samstagvormittag abgestellt werden sollten.

«Archie hat bis zum Schluss gekämpft. Ich bin so stolz, seine Mutter zu sein», so seine Mutter weiter. Nach Angaben seiner Familie wurden seine Medikamente um 10 Uhr abgesetzt, ehe zwei Stunden später die Beatmungsgeräte entfernt wurden.

«Keine Familie sollte das durchmachen müssen»

Am Freitag scheiterten die Eltern mit dem Versuch, ihren Sohn in ein Sterbehospiz verlegen zu lassen. Der Antrag wurde vom Gericht abgelehnt. Die Richterin am Londoner High Court urteilte, es sei im «besten Interesse» des Jungen, wenn er zur Beendigung der lebenserhaltenden Massnahmen im Royal London Hospital bleibe, da sein Zustand für eine Verlegung zu instabil sei. «Alle unsere Wünsche als Familie wurden von den Behörden abgewiesen», sagte die Mutter nach dem Urteil. Dem Sender Sky News zufolge sei die Familie «am Boden zerstört».

Ella Carter, die Verlobte von Archies älterem Bruder Tom, sagte heftig weinend an der Seite der Mutter: «Es ist absolut nichts Würdevolles daran, einem Familienmitglied oder einem Kind beim Ersticken zuzusehen. Keine Familie sollte das jemals durchmachen müssen, was wir durchgemacht haben. Es ist barbarisch.»

Archies Unfall passierte wegen eines Online-Wettstreits

Archie war am 7. April bewusstlos gefunden worden, seitdem hat er das Bewusstsein nicht wiedererlangt. Bei einem Unfall zu Hause in Southend-on-Sea rund 60 Kilometer östlich von London hatte er sich schwere Hirnverletzungen zugezogen. Die behandelnden Ärzte sahen keine Chance auf eine Genesung.

Nach Angaben seiner Mutter hatte er offenbar an einem in Online-Netzwerken ausgetragenen Wettstreit teilgenommen, der darin besteht, sich möglichst lange die Luft abzuschnüren. (dzc/AFP/SDA)

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