Der US-Lebensmittelkonzern Mars hat eine Werbekampagne für die Schokolinsen M&M's nach Kritik des rechten Fox-News-Moderators Tucker Carlson (53) vorerst gestoppt. Das Unternehmen teilte am Montag mit, es wolle mit seiner Werbung nicht polarisieren, sondern «Menschen zusammenbringen». Carlson hatte die neuen M&M's-Figuren als «woke» kritisiert.
M&M's hatte im September ein neues Mitglied der «Spokescandies», der sprechenden Schokolinsen, vorstellt: Purple (Lila). Wie die zuvor eingeführten Figuren Green (Grün) und Brown (Braun) ist diese Figur weiblich – und steht laut Unternehmen für «Akzeptanz und Inklusion».
Lila ist die Farbe der LGBTQ-Gemeinschaft, die Buchstaben stehen für lesbisch, schwul, bisexuell, transgender und queer. Im Internet gab es daraufhin Kritik, M&M's politisiere die Süssigkeit.
Kritik an «woken M&M's»
Die Kritik flammte Anfang Januar wieder auf, als M&Ms als vorübergehende Aktion Tüten nur mit lila, grünen und braunen Linsen anpries. Rechtsaussen-Moderator Carlson höhnte auf Fox News, «die woken M&M's sind wieder da». Grün sei wahrscheinlich lesbisch, Lila fett. Der Begriff «woke» beschreibt das «Wachsein» gegenüber rassistischen und diskriminierenden Tendenzen in einer Gesellschaft.
Vor etwa einem Jahr hatte Carlson schon kritisiert, dass Grün keine weissen Schuhe mehr trage, sondern Turnschuhe – das sei «weniger sexy». Mars werde nicht eher ruhen, bis jede Figur «komplett unattraktiv und total androgyn» sei.
M&M's schrieb am Montag nun auf Twitter, es habe die Aufregung über die neuen Figuren im Internet nicht erwartet. Doch jetzt «haben wir verstanden: Selbst die Schuhe einer Süssigkeit können polarisieren». Das aber «ist das Letzte, was wir wollten. Unser Ziel ist vielmehr, die Menschen zusammenzubringen». Die Werbung mit den Spokescandies sei daher «auf unbestimmte Zeit» ausgesetzt. Für neue Werbespots habe M&M's Comedy-Star Maya Rudolph engagiert. (AFP)