Kampagne gegen Partytourismus
Amsterdam fordert Briten auf, «wegzubleiben»

Diese Woche lanciert Amsterdam eine Kampagne, um den Partytourismus einzudämmen. Dabei nimmt die Hauptstadt der Niederlande als Erstes junge britische Männer ins Visier. Da sie am meisten Unruhe stiften, sollen sie wegbleiben.
Publiziert: 29.03.2023 um 10:28 Uhr
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Aktualisiert: 29.03.2023 um 12:19 Uhr
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Mit einer neuen Kampagne will die Stadt Amsterdam den Partytourismus eindämmen.
Foto: Moment Editorial/Getty Images

Vor kurzem hat Amsterdam ein Cannabis-Verbot im Rotlichtviertel, Einschränkungen des Alkoholkonsums sowie frühere Schliessungen von Cafés, Bars und Sexclubs angekündigt.

Im Kampf gegen den Partytourismus setzt die Stadt jetzt nochmals einen obendrauf: Im Zuge einer Kampagne räumt die Stadt auch bei den Touristen auf – angefangen bei jungen britischen Männern.

Wie «The Guardian» berichtet, soll die Stadt die Briten gebeten haben, «wegzubleiben». Gemeint seien dabei insbesondere jene Touristen, die bei ihrem Trip nach Amsterdam mit Sex-, Drogen- oder Alkoholexzessen liebäugeln: «Die Kampagne richtet sich gegen lästige Touristen, die Amsterdam besuchen wollen, um sich ‹auszutoben›», heisst es in der Mitteilung der Stadtverwaltung.

«Wir wollen das lieber nicht, also bleibt weg»

Wie die Zeitung weiter schreibt, sollen Untersuchungen ergeben haben, dass Briten im Alter von 18 bis 35 Jahren sowie holländische Männer in ähnlichem Alter im Rotlichtviertel am meisten Unruhe stiften. Nächtliche Trink- und Drogengelage würden den Anwohnern regelmässig den Schlaf rauben.

Wie die Stadtverwaltung mitteilt, beginnt die Kampagne diese Woche in Grossbritannien und werde dann im Verlauf des Jahres weiter ausgebaut. Sie richte sich auch an «potenziell störende Besucher» aus den Niederlanden und anderen EU-Ländern.

Bei Menschen aus Grossbritannien, die im Internet Suchbegriffe wie «Junggesellenabschied Amsterdam», «billiges Hotel Amsterdam» und «Bar-Tour Amsterdam» eingeben, erscheinen unmittelbar Warnanzeigen. Darin werden die Touristen über die Risiken von übermässigem Alkohol- und Drogenkonsum aufgeklärt, und ihnen werden die möglichen Konsequenzen, die damit einhergehen können, aufgezeigt: Geldstrafen, Spitalaufenthalte sowie dauerhafte Gesundheitsschäden.

Trotzdem betont Sofyan Mbarki, der stellvertretende Bürgermeister für Wirtschaft und Inneres, dass Besucher in Amsterdam nach wie vor willkommen seien. Wer sich jedoch daneben benehme und Belästigungen verursache, solle sich fernhalten. «Als Stadt sagen wir: Wir wollen das lieber nicht, also bleibt weg», so Mbarki.

Auch Lanzarote-Präsidentin liess kein gutes Haar an den Briten

Amsterdam versucht schon seit langem, Partytouristen aus der Stadt zu verbannen. Die aktuelle Kampagne dürfte dabei im Kampf gegen die Besucher, die sich «austoben» wollen, nicht die letzte Massnahme sein. So sollen die Behörden auch erwägen, die Sexarbeiterinnen in grosse «Erotikzentren» am Stadtrand zu verlegen.

Pöbel-Briten sind nicht nur in Amsterdam unerwünscht. Erst vor wenigen Wochen hatte eine Aussage der Präsidentin von Lanzarote, Maria Dolores Corujo (45), für Empörung gesorgt. Sie hatte gesagt, die Insel wolle «ausgabefreudigere» Touristen anlocken und weniger auf Briten setzen. (dzc)

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