Kameras finden jeden
Jetzt ortet Putin die Wehrpflichtigen per Gesichts-Scanner

Kremlchef Wladimir Putin braucht mehr Soldaten und greift zu harten Massnahmen, um untergetauchte Wehrpflichtige zu finden: Jetzt jagt er sie per Überwachungskamera.
Publiziert: 19.04.2023 um 13:21 Uhr
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Aktualisiert: 19.04.2023 um 17:18 Uhr
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Neu will Wladimir Putin Wehrpflichtige mit Überwachungskameras aufspüren. (Symbolbild)
Foto: Keystone

Wegen der bevorstehenden Gegenoffensive der Ukraine will Kremlchef Wladimir Putin (70) mehr Soldaten für den Krieg einziehen. Im vergangenen Herbst gab es dabei massive Probleme, viele der Wehrpflichtigen verschwanden. Jetzt will Putin sie mit Überwachungskameras ausfindig machen.

Ob beim Einkaufen, bei der Arbeit oder auf dem Nachhauseweg: Wehrpflichtige werden künftig per Gesichtserkennung aufgespürt, wie die «Bild» schreibt.

«Moskaus Videoüberwachungssysteme werden genutzt, um den Wohnsitz eines Wehrpflichtigen zu ermitteln», verkündete Maxim Loktew, Chef der Einberufungsbehörde, am Dienstag. Ausserdem sollen auch Arbeitgeber und Bildungseinrichtungen Informationen über Wehrpflichtige weitergeben.

Kein Entkommen für Wehrpflichtige

Bis anhin wurde die Vorladung persönlich überreicht und musste zur Gültigkeit unterzeichnet werden. Die Wehrpflichtigen konnten das Aufgebot umgehen, indem sie beim Besuch des Militärs verschwanden. Dagegen hat der Kreml bereits etwas unternommen. Ein neues Gesetz, das im Eilverfahren verabschiedet wurde, sieht eine digitale Mobilmachung vor.

Neu wird den Reservisten die Einberufung online übermittelt und gilt dann als zugestellt. Wer im System ist, und sich nicht innert 20 Tagen im Militärkommissariat meldet, muss mit drastischen Konsequenzen rechnen.

Müssen Reservisten an die Front?

Auf diese Weise will Putin nun 147'000 Soldaten zusammenbekommen und seine Truppen weiter aufstocken. Denn auch die ukrainische Armee mobilisiert Leute. Im Falle einer Gegenoffensive rechnet Wagner-Boss Jewgeni Prigoschin (61) in Moskau mit einer ukrainischen Streitmacht von bis zu 400'000 Mann.

Viele Russen befürchten, an die Front geschickt zu werden. Die russischen Behörden streiten eine weitere Mobilmachung jedoch ab. (lia)

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