Corona-Schock in Österreich
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Jahresrekord trotz Massnahmen:Corona-Schock in Österreich

Jahresrekord trotz harter Massnahmen
Corona-Schock in Österreich

Rund fünf Wochen nach Ende des Lockdowns verzeichnet Österreich bei den Neuinfektionen Rekordzahlen. Schuld sind vor allem die Mutationen.
Publiziert: 18.03.2021 um 12:35 Uhr
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Aktualisiert: 18.03.2021 um 16:50 Uhr
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Österreich hat eine Test-Offensive gestartet.
Foto: keystone-sda.ch

In Österreich hat die Anzahl der Neuinfektionen heute mit 3357 Fällen innert 24 Stunden einen Jahres-Rekordwert erreicht. 26 Menschen starben. Zum Vergleich: In der Schweiz waren es gestern 1750 Fälle – bei ähnlicher Einwohnerzahl. Die 7-Tages-Inzidenz in Österreich liegt bei 210 (Schweiz 103).

Österreich hat am 8. Februar nach einem langen Lockdown begonnen, das Land wieder langsam herauf zu fahren und die Geschäfte zu öffnen. Während des Lockdowns war die Zahl der täglich Neuinfizierten Ende Januar auf rund 1000 gesunken.

Immer noch strenge Regeln

Die Zahlen steigen, obwohl auch nach dem Lockdown immer noch strenge Regeln gelten. So müssen vielerorts FFP2-Masken getragen werden, Restaurants dürfen nur Take-away anbieten und Hotels nur in Ausnahmefällen genutzt werden. Zwischen 20 und 6 Uhr herrscht eine Ausgangsbeschränkung, auch dürfen sich in dieser Zeit maximal zwei Haushalte treffen.

Schuld für den Anstieg sind die Mutationen, die inzwischen für fast zwei Drittel der Neuinfektionen verantwortlich sind. Aber auch die massive Testoffensive sorgt in der Statistik für höhere Fallzahlen. So wurden bisher insgesamt gegen 18,5 Millionen Tests durchgeführt.

Seit dem Lockdown ist die Positivitätsrate von 0,7 auf 1 Prozent gestiegen (Schweiz aktuell 5,4 Prozent).

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Der Platz in den Spitälern beginnt langsam wieder knapper zu werden. Der Auslastungsgrad der für Corona-Patienten bereitgestellten Normal- und Intensivbetten stieg innerhalb eines Monats von 19 auf 28 Prozent bzw. 30 auf 45 Prozent an. «Da läuten bei mir die Alarmglocken», wird Uni-Professor Heinz Burgmann in österreichischen Medien zitiert.

Neuer Lockdown droht

Als Reaktion auf die ansteigenden Zahlen verschärft Wien die Massnahmen in Schulen und Kindergärten. Bei einer Inzidenz von 400 müssten die Schulen wohl wieder ganz schliessen, auch ein harter Lockdown wäre dann wieder möglich.

Die höchsten Werte seit Ausbruch der Pandemie hatte Österreich mit rund 8800 täglichen Ansteckungen Mitte November erreicht. Inzwischen sind gegen 9000 Menschen (Schweiz 10'160) im Zusammenhang mit Corona gestorben.

Auch in Deutschland steigen die Werte an. Es wurden binnen eines Tages 17'504 Corona-Neuinfektionen gemeldet – gut 3000 mehr als am Donnerstag der Vorwoche. Zudem wurden innerhalb von 24 Stunden 227 weitere Todesfälle verzeichnet. Die 7-Tages-Inzidenz lag am Donnerstag bundesweit bei 90 – und damit erneut deutlich höher als am Vortag (86,2). (gf)

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