Jachont bringt US-Marine in Bedrängnis
Die Hisbollah soll diese Russen-Rakete besitzen

Informanten des Weissen Hauses warnen davor, dass die Hisbollah im Libanon Jachont-Raketen aus Russland auf Lager haben soll. Die Rakete wurde entwickelt, um Schiffe zu versenken. Derzeit sind mehrere amerikanische Flotten im Mittelmeer stationiert.
Publiziert: 11.11.2023 um 10:24 Uhr
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Aktualisiert: 11.11.2023 um 12:21 Uhr
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Die USA sind besorgt, dass die Hisbollah laut Insiderquellen über mehrere Jachont-Raketen verfügt.
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Jenny WagnerRedaktorin News

Während im Gazastreifen Krieg zwischen der Terrororganisation Hamas und den israelischen Verteidigungskräften herrscht, droht der Konflikt auf weitere Regionen im Nahen Osten überzugreifen. Die Terrororganisation Hisbollah im Libanon könnte Israel und den USA den Krieg erklären. Die vom Iran unterstützte Terrororganisation hat in den vergangenen Jahren die Waffenkammern mit Raketen aufgefüllt. Laut Informanten besitzt sie auch Jachont-Raketen aus russischer Produktion.

Der amerikanische Präsident Joe Biden (80) unterstützt Israel im Kampf gegen die Hamas damit, dass er den Flugzeugträger «Gerald R. Ford» im Mittelmeer stationierte. Die Marine im Mittelmeer soll auch als Warnung für Terroristen im Nahen Osten gelten. Vor wenigen Tagen warnte der Hisbollah-Führer Sayyed Nasrallah, dass die Terrororganisation für die US-Verbände noch etwas «auf Lager» habe. Bisher gab es nur kleinere Angriffe aus dem Libanon auf Israel, während die israelischen Verteidigungskräfte die Hamas im Gazastreifen bekämpfen – doch die Angst vor einem ausgeweiteten Krieg wächst.

Informanten bestätigten der Nachrichtenagentur Reuters nun, dass die Hisbollah Möglichkeiten habe, die US-Flotte anzugreifen. Sie hätten mehrere Waffen. «Da ist die Jachont und dann sind da noch andere», sagt die Quelle. Die Raketen aus russischer Anfertigung kamen offenbar über Syrien in den Libanon. Die USA bereiten sich für den Ernstfall vor. «Wir schenken dem grosse Aufmerksamkeit und wir nehmen die Fähigkeiten, über die sie verfügen, ernst», stellt ein Mitarbeiter der amerikanischen Regierung klar.

Fliegt mit 2700 Kilometer pro Stunde

Die Jachont besitzt eine Reichweite von 300 Kilometern und zählt zu den «Seezielflugkörpern». Sie weist eine Höchstgeschwindigkeit von 2700 Kilometer pro Stunde auf und fliegt mit Überschallgeschwindigkeit nur wenige Meter über dem Boden auf ihr Ziel zu. Für Radarsysteme ist sie deshalb schwer zu orten. Die Waffe wurde geschaffen, um Ziele auf dem Meer zu vernichten. Sie kann von Schiffen, U-Booten, LKW und Flugzeugen aus gestartet werden.

Die Russen-Rakete ist 8,9 Meter lang und hat eine Spannweite von 0,7 Meter. 3 Tonnen bringt die Jachont auf die Waage. Und: Sie verfügt über ein effektives Lenksystem. In der Rakete sind eine Satellitenlenkung und ein Radar eingebaut, sodass sie ihr Ziel maximal um 1,5 Meter verfehlt. Laut dem Fachportal Military Today gibt es kaum eine Möglichkeit, die Jachont zu zerstören, sobald sie ihr Ziel ins Visier genommen hat.

Wie wahrscheinlich ist eine Eskalation?

Laut dem Regierungsmitarbeiter hat die US-Flotte aber Möglichkeiten, sich gegen Raketen wie die Jachont zu wehren. Und auch Israel besitzt die Abwehrrakete des Typ Barak 8, die die Marine im Mittelmeer schützen kann. Seit 2021 ist sie im Einsatz und hat bereits erfolgreich kleinere Drohnen abgewehrt. Die Barak 8 (hebräisch für Blitz) soll unter anderem vor Jachont-Raketen schützen.

Doch wie wahrscheinlich ist eine Eskalation? «Ich bezweifle aus einer Vielzahl von Gründen stark, dass die Hisbollah die US-Marine direkt angreifen würde. Es sei denn, die USA sind direkt in den Krieg gegen die Organisation verwickelt», schätzt Mohanad Hage Ali vom amerikanischen Middle East Institute die Lage gegenüber «Newsweek» ein. Sollte Israel aber die Kontrolle über den Norden des Gazastreifens übernehmen, hält er eine Eskalation seitens der Hisbollah für möglich.

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