«Ich wollte nur eine kleine Protestaktion machen»
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Silikonarm bei Impfung:«Ich wollte nur eine kleine Protestaktion machen»

Italienischer Zahnarzt (57) ging mit Silikon-Arm ins Impfzentrum
«Ich hatte Angst vor der Covid-Spritze»

Sein Täuschungsversuch ging um die Welt: Am 2. Dezember will Guido Russo (57) sich in Biella (I) in einen Fake-Arm spritzen lassen. Doch sein Betrug fliegt auf. Jetzt stellt sich der Zahnarzt der Talkshow «Non è l`Arena».
Publiziert: 09.12.2021 um 20:30 Uhr
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Aktualisiert: 12.12.2021 um 09:42 Uhr
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Der italienische Zahnarzt Guido Russo (57) erklärt in der Talkshow «Non è l'Arena», warum er mit einem Silikon-Arm eine Covid-Impfung verhindert wollte.
Foto: zVg
Myrte Müller

Kaum ein «No Vax»-Protest hat weltweit so viel Aufmerksamkeit erreicht wie der Täuschungsversuch von Guido Russo (57). Am 2. Dezember präsentiert sich der Zahnarzt im Impf-Zentrum Biver im norditalienischem Biella. Er stellt sich in die Schlange, füllt die Papiere aus, lässt sich die Temperatur messen. Dann ist er an der Reihe. Er krempelt den Ärmel hoch und hält dem Pflegepersonal seinen «Arm» hin.

Filippa Bua (60) will gerade die Spritze setzen, da merkt sie, dass etwas nicht stimmt. «Ich dachte, der Mann hat eine Prothese», sagt die erfahrene Krankenschwester gegenüber «Prima Biella». Doch Guido Russo ist unversehrt. Er ist mit einem Fake-Arm zum Impfen gegangen, um dem Piks zu entkommen. Doch den braucht er als Zahnarzt. Schon in den Wochen zuvor hatte er gegen das obligatorische Corona-Zertifikat «Green Pass» und gegen die Impfpflicht für medizinisches Personal gewettert. Daraufhin war ihm von der Ärztekammer die Ausübung seines Berufes verboten worden.

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Versuchter Betrug kommt Zahnarzt teuer zu stehen

«Ich habe mir aus Schaumstoff und Silikon eine Schicht gebastelt und auf den Oberarm gelegt», erklärt der Impfgegner nun in der La7-Talkshow «Non è l`Arena». Er habe auch Oberkörper und den anderen Arm ausgepolstert, damit das nicht so auffalle. «Der Raum war im Halbdunkel, das Licht leuchtete direkt auf das Silikon», erzählt der Zahnarzt weiter, «doch die Dame hat an der Farbe erkannt, dass das keine echte Haut war. Sie hat mich gefragt, ob ich sie auf dem Arm nehmen wolle.» Das sei ja gar nicht seine Absicht gewesen, so Russo weiter.

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Guido Russo wird nach Hause geschickt, sein versuchter Betrug den Behörden gemeldet. Jetzt droht ihm ein Strafverfahren. Er wagt den Schritt in die Öffentlichkeit und versucht sich in der Talkshow «Non è l`Arena» herauszureden. «Ich bin nicht gegen Impfungen im Allgemeinen, habe in diesem Jahr fünf Impfungen erhalten. Ich habe aber Angst vor dem Covid-Vakzin», sagt der Piemonteser, «mein Auftritt mit dem Silikon-Arm war als kleine Provokation in einem kleinen Rahmen gedacht. Die Italiener haben die freie Wahl, sich impfen zu lassen oder nicht, nur einige Berufsgruppen haben diese eben Wahl nicht.» Dass sein Protest derartige Wellen schlagen würde, habe er nie im Leben erwartet, sagt Guido Russo weiter.

«Impfschutz» gibt es für 500 Franken bei Amazon

Nachdem er an jenem Donnerstag nach Hause geschickt wurde, sei er traurig gewesen. «Ich bin dann am nächsten Tag wieder in ein Impfzentrum gegangen und habe mich gegen Corona impfen lassen.» Die Idee mit dem Fake-Arm aus Silikon hatten schon andere. Auf Facebook wird ein muskulöser Gummi-Torso für rund 500 Franken angeboten mit dem Werbe-Slogan «Wenn ich damit zum Impfen gehen, ob die das merken?». Vielleicht liess sich der pfiffige Zahnarzt von diesem Post inspirieren.

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