Ein Erbschaftsstreit landete vor dem Klagenfurter Landesgericht in Österreich: Eine Familie wird von einem Schicksalsschlag nach dem anderen getroffen. Vor drei Jahren verstarb der Grossvater und hinterliess seinem Sohn den grossen Hof sowie die Wald- und Weideflächen.
Zudem erbte der Sohn, der ebenfalls Vater eines kleinen Mädchens ist, Bargeld für den laufenden Betrieb, eine Versicherung sowie Wertpapiere als Zukunftsvorsorge, wie die österreichische «Kronenzeitung» schreibt.
Reiche Tante will noch mehr
Zwei Jahre trifft bereits der nächste Schicksalsschlag die Familie: Der Sohn und Vater der kleinen Tochter verstirbt ebenfalls. Das Erbe geht an seine Tochter (4). Die Lebensgefährtin des Vaters und Mutter der Vierjährigen erhält lediglich ein Wohnrecht am Besitz.
Dass das kleine Mädchen praktisch Alleinerbin ist, gefällt den Verwandten ganz und gar nicht. Wie die «Kronenzeitung» berichtet, meldete sich kurz darauf eine Tante. Sie wurde bereits beim Ableben des Grossvaters grosszügig bedacht — wie viele Verwandte der Familie. Deshalb strich ihr verstorbener Bruder sie aus seinem Testament.
Den Goldschatz soll es gar nie gegeben haben
Die Frau wollte davon aber nichts wissen, meldete sich trotzdem und enthüllte ein grosses Geheimnis: Angeblich soll neben dem bekannten Vermögen auch ein Goldschatz existieren. Aus diesem Grund wolle sie nun aus der Hinterlassenschaft des Grossvaters nachträglich einen Pflichtteil und ihren Anteil an Gold und Geld. Konkret: eine halbe Million Euro (470'000 Franken).
Bisher wurde der Goldschatz aber nicht entdeckt. Ein anderes Familienmitglied erklärte, dass die Legende ohnehin nicht stimme. Trotzdem landete der Erbstreit vor Gericht und immer mehr angeblich geprellte Erben meldeten sich. Jetzt muss das Klagenfurter Landesgericht über den Fall entscheiden. Ein Urteil steht noch aus.
Nicht der einzige Fall
Dass Erbgeschichten ganz schnell hässlich werden können, zeigt auch der Fall aus dem US-Bundesstaat North Dakota. Ina K.* ermordete angeblich ihren Freund mit Frostschutzmittel, versteckt in süssem Tee, den sie ihm immer wieder verabreicht haben soll. Den perfiden Plan heckte sie aus, nachdem ihr Freund ihr eröffnet hatte, dass er sie verlassen wollte.
Der Grund: Er würde bald reich werden. 30 Millionen US-Dollar, um genau zu sein. Wie später sein Sohn der «New York Post» erklärt, sei sein Vater nicht nur Opfer eines brutalen Mordes, sondern auch eines Online-Betrugs geworden. Ein vermeintlicher Anwalt eines «entfernten Verwandten» kontaktierte ihn und überbrachte ihm die schöne Nachricht von einem 30 Millionen-Dollar-Erbe.
Derweil stritt K. jegliche Vorwürfe ab. Sie beteuerte, er habe sich selbst vergiftet. Die Frau wurde wegen Mordes angeklagt.
*Name bekannt