Seit Jahren tüftelt Israel an einem «Iron Beam» herum: Ein Abwehrlasersystem, das mit hoher Energie einen Laserstrahl auf ein herannahendes Objekt richtet und dieses damit beschädigt oder zu Funktionsfehlern führt.
Der Laser des Iron Beam hat nach Angaben der israelischen Herstellerfirma Rafael eine Leistung im Bereich von etwa 100 Kilowatt. Ziel: Die Rakete explodiert noch in der Luft – oder stürzt vom Himmel.
70'000 Dollar für jede Abfangrakete
Soweit die Theorie. In der Praxis hat der Hersteller Rafael bereits erfolgreich einige Tests durchgeführt. Denn während die Hamas oder die Hisbollah mit vergleichsweise billigen Raketen – ein paar hundert Dollar pro Stück – operieren, muss Israel für jede Abwehr tief ins Budget greifen. Eine Abfangrakete kostet gemäss «Spiegel» rund 70’000 Dollar.
Laser funktioniert bei schlechtem Wetter nicht
Ein Laserstrahl würde nur den Strom kosten, den es zur Erzeugung braucht, also einige wenige Dollar. Doch bis er nun als Teil des Abwehrsystems «Iron Dome» eingesetzt werden kann, dauert es noch, berichtet der «Spiegel».
Denn ganz so simpel ist der Einsatz des Lasers nicht. Er kann zum Beispiel gemäss Experten keine Wolken durchdringen. Und er funktioniert nicht bei Regen, im Smog oder im Staub. Der Laser muss das Ziel in der Luft präzise mehrere Sekunden lang anvisieren und ein Loch in die Hülle brennen. Schlechtes Wetter macht da dem Laserstrahl das Leben schwer.
Ausserdem ist die Reichweite ebenfalls begrenzt, dass also die Fläche, die ein einzelner Laser verteidigen kann, klein ist. Bis der Laser also im Konflikt mit der Hamas zum Einsatz kommt, kann es noch eine Weile dauern. (neo)