Interpol veröffentlicht Zeugenaufruf
Kam der Mörder der «Frau, die nicht allein war» aus Genf?

Eine junge Frau wurde 1999 in Katalonien getötet. Interpol veröffentlichte vor wenigen Tagen einen neuen Zeugenaufruf zur «Frau, die nicht allein war». Sie könnte – wie ihr Mörder – aus Genf oder Umgebung stammen.
Publiziert: 28.01.2025 um 13:00 Uhr
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Aktualisiert: 28.01.2025 um 13:15 Uhr
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Diese Frau wurde 1999 in Spanien umgebracht. Die Ermittler gehen davon aus, dass sie aus Genf kam.
Foto: INTERPOL

Auf einen Blick

  • Interpol sucht nach Identität einer 1999 in Spanien ermordeten Frau
  • Opfer könnte aus Genf stammen, reiste mit französischsprachigem Mann
  • Frau wurde tot in Hotelzimmer gefunden, mit Würgspuren am Hals
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Marian NadlerRedaktor News

Vor einer Woche hat Interpol einen Zeugenaufruf gestartet, der möglicherweise einen Bezug zur Schweiz hat. Im Rahmen der Kampagne Identify me, die bereits seit Oktober 2024 läuft, versucht die Kriminalpolizei-Organisation 46 Frauen zu identifizieren, die in sechs europäischen Ländern tot aufgefunden wurden, einige davon vor langer Zeit. Interpol hat den verschiedenen Cold Cases Namen gegeben, beispielsweise «Die Frau in Rosa», «Die Introvertierte» oder «Die Weltenbummlerin».

Im Fall einer in Katalonien getöteten Dame führt die Spur nach Genf. Sie war «Die Frau, die nicht allein war». Interpol hat dem Zeugenaufruf eine Rekonstruktion ihres Gesichts beigefügt, wie «Tribune de Genève» schreibt.

Kam die mysteriöse Tote aus Genf?

Die junge Frau war zwischen 23 und 25 Jahren alt, als sie am 27. Januar 1999 in Premià de Mar, einer kleinen katalanischen Küstenstadt unweit von Barcelona, tot aufgefunden wurde. Ihre Leiche wurde in einem Hotelzimmer entdeckt. «Ihre Hände waren gefesselt und es wurden Anzeichen von Gewalt festgestellt, die zum Tode führten», schreibt Interpol.

Die mysteriöse Tote wohnte damals mit einem jungen Mann im Hotel. «Er sprach Französisch und Englisch. Zeugen zufolge könnte das Paar aus Genf oder aus einer etwa 10 Kilometer entfernten Stadt stammen, deren Name das Wort ‹Ville› enthält», so Interpol weiter. «Ville» bedeutet «Stadt» auf Französisch.

Würgemale am Hals

«Tribune de Genève» hat den Fall rekonstruiert. Am 26. Januar 1999, gegen 20.30 Uhr, soll das Paar ein Zimmer im Hotel Vila de Premià bezogen haben. Der junge Mann behauptete, seine Papiere seien im Auto geblieben und er werde die Anmeldung später vornehmen. Plante er hier schon den Mord?

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Das Paar sprach Französisch. Verdächtig: Am darauffolgenden Tag reiste der junge Mann bereits gegen 3 Uhr morgens ab. Eine Reinigungskraft entdeckte die junge Frau gegen 10.30 Uhr tot in der Badewanne des Hotelzimmers. An ihrem Hals sollen sich Würgemale befunden haben.

«Kleinste Information kann entscheidend sein»

In den damaligen Berichten hiess es, der junge Mann habe alle Sachen mitgenommen und das Zimmer gründlich geputzt. Er hätte sich selbst «Schmidt» und die Verstorbene «Nathalie» genannt. Einige Zeit später soll der Tatverdächtige versucht haben, Schweizer Franken zu wechseln.

Kann der Fall nach all den Jahren überhaupt noch aufgeklärt werden? «Selbst die kleinste Information kann entscheidend dazu beitragen, diese ungelösten Fälle aufzuklären», erklärte Interpol-Chef Jürgen Stock (64) im Oktober in einer Medienmitteilung.

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