Auf einen Blick
- Iran steigert Urananreicherung, IAEA fordert intensivere Kontrollen
- Politiker diskutieren offen über Atomwaffen zur Abschreckung
- Produktionskapazität für 60-prozentiges Uran auf 34 Kilogramm pro Monat erhöht
Schon bislang stellte der Iran Uran mit einem Reinheitsgrad von 60 Prozent her. Vielen Staaten bereitet dies Sorge, da solches Material in kurzer Zeit auf waffentaugliche 90 Prozent angereichert werden könnte.
Gemäss Irans jüngsten Plänen kann die Produktionskapazität für 60-prozentiges Uran von 4,7 Kilogramm auf über 34 Kilogramm pro Monat gesteigert werden, hiess es von der IAEA. Der Iran müsse deshalb dringend intensiveren IAEA-Kontrollen zustimmen, so der Generaldirektor der Organisation Rafael Grossi (63). Es gelte sicherzustellen, dass der Iran nicht noch höhergradiges Uran herstelle, und dass kein Material abgezweigt werde, schrieb er.
Politiker fordern Atomwaffen zur Abschreckung
Für einen Atomsprengkopf wären laut Experten etwa 50 Kilogramm an 60-prozentigem Uran nötig. Die Regierung in Teheran strebt nach eigenen Angaben nicht nach Atomwaffen. Doch angesichts der militärischen Spannungen mit Israel wird die Nuklearfrage im Iran zunehmend offen diskutiert. Einige Politiker fordern Atomwaffen zur Abschreckung.
In den jüngsten Gesprächen mit Deutschland, Frankreich und Grossbritannien Ende November habe der Iran mit dem Austritt aus dem Atomwaffensperrvertrag gedroht, falls scharfe UN-Sanktionen wieder eingeführt würden, hiess es in einem iranischen Medienbericht.
Der Iran hatte sich 2015 zur Einschränkung seines Atomprogramms verpflichtet. Im Gegenzug wurden Sanktionen aufgehoben. Doch 2018 ordnete Donald Trump in seiner ersten Amtszeit als US-Präsident den Ausstieg aus diesem Pakt an. Der Iran hat seitdem sein Nuklearprogramm wieder schrittweise hochgefahren.