Auf einen Blick
- 150 kg schwere Pflegemutter quetscht Ziehsohn zu Tode, erhält Haftstrafe
- Vor dem Vorfall: Sohn Dakota war zu Nachbarn gelaufen, bat um Hilfe
- Jennifer W. sass sieben Minuten auf dem 10-jährigen Jungen
Weil sie ihren Pflegesohn im April letzten Jahres zu Tode gequetscht haben soll, wurde die 150 Kilogramm schwere Jennifer W. jetzt zu fünf Jahren Knast verurteilt. Ausserdem darf sie künftig keine Pflegekinder mehr aufnehmen, wie US-Medien berichten.
Im April vergangenen Jahres erst kam Dakota S.* (†10) zu seinen neuen Pflegeeltern Jennifer W.* (49) und ihrem Mann im US-Bundesstaat Indiana. Seine leibliche Mutter ist drogensüchtig, der Vater starb an einer Infektion infolge des Konsums. Die Pflegeeltern hatten zunächst damit gezögert, den Buben aufzunehmen, weil sie bereits zwei Pflegekinder in ihrer Obhut hatten. Weil sie Dakota jedoch schon zwei Jahre zuvor betreut hatten, stimmten sie schliesslich trotzdem zu. Für den Jungen endete das tödlich.
War es eine Bestrafungsaktion?
In der Anklage wird der Abend des 24. April 2024 so rekonstruiert: Dakota S. war weggelaufen. Er wollte zu einer Nachbarin, sie darum bitten, die Polizei zu verständigen. Er habe sich schlecht behandelt gefühlt, habe fort gewollt von seinen Ersatzeltern. Unterdessen war Jennifer W. ins Auto gestiegen, hatte den Ausreisser entdeckt und ihn wieder mit nach Hause genommen.
Um eine erneute Flucht zu verhindern, hatte die Pflegemutter zu einer drastischen, letztlich tödlichen Massnahme gegriffen. Mit ihrem vollen Gewicht hatte sie sich auf den Bauch des 40 Kilogramm leichten Buben gesetzt.
Er wird zerquetscht
Als Jennifer W. Minuten später wieder aufgestanden war und in die leblosen Augen von Dakota S. gestarrt hatte, hatte sie sofort den Notruf alarmiert. Doch jegliche Hilfe kam zu spät. Der Knabe hatte schwere innere Verletzungen und Gehirnschäden aufgrund des Sauerstoffmangels erlitten. Zwei Tage später wurde er im Spital für tot erklärt. Die Autopsie ergab Organ- und Weichteilschäden, Leber- und Lungenblutungen sowie weitere Verletzungen.
Vor Gericht zeigt sich Jennifer W. reumütig: «Ich kann die Eltern nicht um Vergebung bitten, weil ich nicht mit Sicherheit sagen kann, dass ich jemandem vergeben würde, der für den Tod meines geliebten Menschen verantwortlich ist».
* Name bekannt