Todkrankes Baby bekommt italienischen Pass
Muss die kleine Indi doch nicht sterben?

Ein Richter des obersten Gerichts von Grossbritannien hat im Oktober entschieden, dass die kranke Indi sterben wird. Jetzt gibt es doch noch Hoffnung für das kleine Mädchen. Die italienische Staatsbürgerschaft soll ihr die rettende Behandlung im Vatikan ermöglichen.
Publiziert: 08.11.2023 um 09:14 Uhr
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Aktualisiert: 08.11.2023 um 09:23 Uhr
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Die lebenserhaltenden Massnahmen für die kleine Indi wurden in Grossbritannien eingestellt.
Foto: Gofundme.com

Ihr Schicksal bewegte ganz Grossbritannien: Das Oberste Gericht des Vereinigten Königreichs hat Mitte Oktober entschieden, dass die lebenserhaltenden Massnahmen für die acht Monate alte, unheilbar kranke Indi Gregory abgestellt werden. Die Situation schien aussichtslos – jetzt gibt es aber einen Hoffnungsschimmer: Durch die italienische Staatsbürgerschaft wird die Behandlung im Vatikan möglich. 

Das Kleinkind aus Ilkeston in Derbyshire leidet an einer unheilbaren Mitochondrien-Erkrankung, die bereits zahlreiche Symptome hervorgerufen hat. Dazu zählen etwa: Muskelschwäche, Nierenschädigung, Erblindung, Taubheit und Herzrhythmusstörungen. 

Regierung erteilte Staatsbürgerschaft

Bei Mitochondrien handelt es sich um winzige Gebilde innerhalb einer Zelle. Ihre Hauptaufgabe ist die Produktion von Energie. In Indis Fall entzieht ihre Erkrankung ihren Körperzellen jedoch die Energie. 

Bis zuletzt hatten die Mediziner im Queen's Medical Center in Nottingham alles in ihrer Macht stehende getan, um die Krankheit aufzuhalten – ohne Erfolg. Folglich beantragten sie vor Gericht, Indis Behandlung einstellen zu dürfen. «Schweren Herzens» hat der zuständige Richter nun die Entscheidung getroffen. Zu eindeutig war der medizinische Konsens. Indi wird nicht wieder gesund. Er hob die «spürbare» Liebe und den «fast unvorstellbaren» Schmerz der Familie hervor. Aus medizinischer Sicht seien die Belege jedoch «einstimmig und klar».

Das war vor drei Wochen. Im Eilverfahren bekam die kleine Indi jetzt den italienischen Pass von der italienischen Regierung in Rom gewährt. «Man sagt, dass es nicht viel Hoffnung für die kleine Indi gibt, aber bis zum Ende werde ich alles tun, um ihr Leben zu verteidigen», erklärte Ministerpräsidentin Giorgia Meloni (46) auf Facebook. Es gehe ihr darum, «das Recht ihrer Mama und ihres Papas zu verteidigen, alles für sie zu tun, was sie können».

Eltern wollen in Berufung gehen

Das vatikanische Kinderspital Bambino Gesù in Rom hat angeboten, sich um Indi zu kümmern. Die britische Justiz hat jedoch Einwände. Sie glaubt, dass eine Verlegung keine Besserung in Aussicht stellt und nur «Kummer und Leiden» verstärkt.

Die Eltern wollen ihr Kind nicht aufgeben und sammeln zudem Spenden im Internet. Das Paar sei bereit, «für das Leben unserer schönen Tochter Indi zu kämpfen», bekräftigt es in dem Spendenaufruf. (nad/ene)

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