In Grossbritannien machen sie 55 Prozent der Infektionen aus
Darum stecken sich jetzt viele zum ersten Mal mit Corona an

Nur ein sehr kleiner Kreis an Menschen hat sich bisher dem Coronavirus widersetzen und eine Ansteckung vermeiden können. Auffallend ist jetzt aber, dass viele Neuinfektionen genau auf diese Gruppe zurückzuführen sind.
Publiziert: 23.07.2022 um 14:51 Uhr
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Aktualisiert: 25.07.2022 um 14:17 Uhr
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Nur wenige haben sich bisher noch nie mit dem Coronavirus angesteckt.
Foto: IMAGO/Lobeca

Bereits seit über zwei Jahren zirkuliert das Coronavirus schon über den Erdball. Millionen von Menschen haben sich schon mindestens einmal damit angesteckt. Trotzdem gibt es aber ein paar wenige, die sich noch nie mit dem Virus infiziert haben.

Auffallend ist jetzt, dass aktuell viele Neuinfektionen auf ebendiese Gruppe fallen. Die Zahlen der britischen Gesundheitsbehörde bringen mehr Licht ins Dunkle. So haben sich bisher etwa 15 Prozent der Britinnen und Briten noch nie mit Corona angesteckt.

Bei der aktuellen Welle, die insbesondere durch die Omikron-Subvarianten BA.4 und BA.5 ausgelöst wurde, macht diese Gruppe allerdings 55 Prozent aller gemeldeter Neuinfektionen aus. Wie ist das möglich?

Erstinfektionen werden viel häufiger diagnostiziert

Dafür gibt es laut Graham Medley, Professor für Infektionskrankheiten an der London School of Hygiene and Tropical Medicine, vor allem einen Grund. Er sagt, dass Personen, die sich bereits mehrere Male mit Corona infiziert hätten, ihre Symptome weniger stark wahrnehmen würden. Die erste Infektion sei oftmals die Schlimmste, während nachfolgende Ansteckungen meist milder verlaufen würden.

«Wenn Infektionen nach der ersten Ansteckung weniger wahrscheinlich symptomatisch sind, dann wird es viele Menschen geben, die sich erneut infizieren, es aber nicht bemerken, sodass Erstinfektionen viel wahrscheinlicher diagnostiziert und gemeldet werden», sagt er zum «Guardian».

Ein weiterer Grund sei, dass nachdem die Schutzmassnahmen, wie beispielsweise die Masken- oder Homeoffice-Pflicht aufgehoben wurden, die Infektionszahlen wieder in die Höhe schossen. Insbesondere für Menschen, die dem Virus bisher ausgewichen waren, stieg damit die Wahrscheinlichkeit an, angesteckt zu werden.

Auch in der Schweiz sind die meisten Ansteckungen zurzeit auf die BA.4 und BA.5-Variante zurückzuführen. Durch die Impfungen ist das Risiko nach einem schweren Verlauf aber sehr tief. (ced)

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