Auch in der Schweiz erhältlich
So wirkt das Corona-Medikament von Joe Biden

US-Präsident Joe Biden hat Corona. Behandelt wird er mit Paxlovid. Das Medikament ist auch in der Schweiz zugelassen. Aber wie wirkt es genau?
Publiziert: 22.07.2022 um 15:43 Uhr
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US-Präsident Joe Biden hat Corona.
Foto: AFP

«Leute, mir geht es grossartig», meldet sich Joe Biden (79) am Donnerstag auf Twitter. Der Grund: Der US-Präsident hat Corona. Allerdings habe er nur milde Symptome. Daher werde er auch weiter arbeiten – aber natürlich im Homeoffice.

Der vollständig geimpfte und zweifach geboosterte Biden werde sich im Weissen Haus isolieren, erklärte seine Sprecherin Karine Jean-Pierre (47).

Es ist Bidens erste Infektion mit dem Coronavirus. Damit der 79-Jährige schnell wieder gesund wird, nimmt er das Corona-Medikament Paxlovid.

Reduziert das Risiko für Hospitalisierung um knapp 90 Prozent

Gerade Erkrankte, die ein erhöhtes Risiko für einen schweren Verlauf haben, wird die Einnahme empfohlen. Und Biden gehört allein aufgrund seines Alters zu der Risikogruppe. Auch in der Schweiz ist das Medikament des US-Pharmaunternehmens Pfizer zugelassen.

Gemäss Angaben des Pharmariesen mindert Paxlovid das Risiko eines schweren Verlaufs respektive einer Hospitalisierung um knapp 90 Prozent; wenn es denn frühzeitig eingenommen wird.

Wirkstoff wird seit über 20 Jahren für HIV-Therapie eingesetzt

Paxlovid besteht aus den beiden Wirkstoffen Nirmatrelvir und Ritonavir, die als zwei Tabletten verabreicht werden. Sie wirken antiviral. Nach Swissmedic-Angaben ist Nirmatrelvir ein neuartiger Wirkstoff, der ein Enzym des Coronavirus hemmen soll, das wichtig für dessen Vermehrung ist.

Damit Nirmatrelvir in der Leber weniger schnell abgebaut wird und seine antivirale Wirkung länger anhält, kommt Ritonavir hinzu. Ritonavir wird seit über 20 Jahren in der HIV-Therapie eingesetzt.

Mit Paxlovid sind in der Schweiz sechs Medikamente zur Behandlung von Covid-19-Erkrankungen befristet oder unbefristet zugelassen. Das Medikament wird in den Schweizer Spitälern bereits seit Ende Mai eingesetzt.

Es kann zu einer Wechselwirkung mit anderen Medikamenten kommen

Hausärzte können es bislang nicht verschreiben. Das wird sich aber bald ändern. Die Auflagen werden gelockert. Sehr zur Freude von Infektiologe Huldrych Günthard (60) vom Universitätsspital Zürich. Durch die Änderung würden die Spitäler entlastet.

Warum es das Medikament nicht einfach so in den Apotheken gibt, hat einen Grund. «Das hat mit der Wechselwirkung von Medikamenten zu tun. Risikopatienten, die für eine Behandlung mit Paxlovid infrage kommen, nehmen oft wegen anderer Erkrankungen Arzneimittel ein», sagt der Mediziner zum SRF.

Der Bund hat im Mai mit Pfizer einen Kaufvertrag für das Corona-Medikament unterzeichnet. 12'000 Packungen sind für die Schweiz reserviert. Wie viel das Bundesamt für Gesundheit für die Pillen bezahlt, ist nicht bekannt. (SDA/jmh)


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