In der Schweiz steigen die Zahlen
Der Fall von Margot zeigt, warum man Kinder gegen Masern impfen sollte

Die Masern sind in Europa wieder auf dem Vormarsch. Umso wichtiger ist es, Kinder gegen die Krankheit zu impfen. Was passiert, wenn ein Kind ohne Immunisierung erkrankt, zeigt der Fall der kleinen Margot auf drastische Art und Weise.
Publiziert: 24.04.2024 um 15:06 Uhr
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Die kleine Margot infizierte sich mit Masern und erkrankte schwer.
Foto: DUKAS
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Marian NadlerRedaktor News

«Bitte, bitte, lasst euch impfen!» Es ist ein dringender Appell, den Georgia House (29) in der britischen Zeitung «The Sun» an die Öffentlichkeit richtet. Die junge Mutter musste aus der Nähe mitansehen, was eine Masern-Erkrankung mit einem Baby anstellen kann. Nun fleht sie alle Eltern an, ihre Kinder zu immunisieren.

Die Masern sind in Europa wieder auf dem Vormarsch. Nicht nur in Grossbritannien oder Deutschland, sondern auch in der Schweiz

Was war der Familie House passiert? Georgias Tochter Margot war mit fünf Monaten noch zu klein für eine Impfung, steckte sich mit Masern an und schwebte wenig später in Lebensgefahr.

Margot muss an Maschinen angeschlossen werden

Am 2. April dieses Jahres werden Georgia, ihr Mann und Margot im Spital in London vorstellig. Das kleine Mädchen hat eine allergische Reaktion auf Nüsse entwickelt. Doch schon wenige Tage später geht es Margot erneut schlecht. Husten, Schnupfen – und dazu auch noch ein Ausschlag!

Die Eltern konsultieren zwei verschiedene Hausärzte, beide spielen die Erkrankung herunter. Es handle sich um eine weitere allergische Reaktion auf die Nüsse oder eine Erkältung, glauben die Mediziner. Weit gefehlt, wie ein Brief beweist, der vom Spital versandt wurde. Margot war mit Masern in Berührung gekommen. 

Am 17. April – 15 Tage nach dem ersten Besuch – landet Margot erneut im Spital. Vor Ort wird festgestellt, dass Margots Sauerstoffgehalt massiv zu niedrig ist, die Kleine wird an Sauerstoff- und Ernährungssonden angeschlossen. «Unser Arzt sagte uns, dass es für Margot zwar schrecklich sei, sie aber wieder gesund werden würde. Es war herzzerreissend, einen so kleinen Menschen an all diese Maschinen angeschlossen zu sehen», erinnert sich Georgia. Mittlerweile geht es dem Mädchen wieder gut.

Masern in Europa auf dem Vormarsch

In Grossbritannien hat die Masern-Impfrate den niedrigsten Stand seit mehr als einem Jahrzehnt erreicht. 3,4 Millionen unter 16-Jähriger sind gefährdet. In Deutschland gibt es mit 139 Fällen schon fast doppelt so viele Fälle wie im vergangenen Jahr (79). Dies geht aus Daten des Robert-Koch-Instituts hervor. Eine Impfquote von 95 Prozent, die es laut WHO braucht, um das Virus auszurotten, kann unser Nachbarland nicht vorweisen. 

Auch in der Schweiz steigen die Zahlen: Nachdem zwischen 2020 und 2022 kein einziger Masernfall gemeldet worden war, verzeichnete das Bundesamt für Gesundheit (BAG) im vergangenen Jahr 40 Fälle. In diesem Jahr gingen bereits 59 Fallmeldungen ein. Für Ungeimpfte können die Masern tödlich sein oder zu lebenslangen Behinderungen führen. Eine doppelte Impfung bietet einen sehr wirksamen, lebenslangen Schutz vor einer Erkrankung.

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