Anfang Juni feierte die deutsche Polizei einen Durchbruch im Fall Madeleine McCann. Nach 13 Jahren schien der bekannteste Vermisstenfall des letzten Jahrzehnts endlich vor der Auflösung zu stehen. Für die Ermittler war klar: Der Deutsche Christian B. (43) ist der Entführer Mörder von «Maddie». Jetzt der Dämpfer. Ein Informant aus den Reihen der deutschen Polizei sagt gegenüber der britischen «Sun», dass die Untersuchungen kurz vor dem Stillstand stünden.
«Der Schwung ist verloren gegangen», sagt die Quelle über die Arbeit der Ermittler. «Ein entscheidendes Puzzleteil fehlt». Die Ermittler würden bereits befürchten, dass Christian B. freikommt. «Auch die Hoffnung, dass er etwas Belastendes sagt, hat sich als Wunschdenken erwiesen. Er hat keiner Menschenseele etwas gesagt», so der Informant.
Christian B. hat mit dem Mord geprahlt
Dabei deutete für die deutsche Polizei vieles auf Christian B. als Täter hin: Daten auf verschiedenen Mobiltelefonen sollen Christian B. zur Tatzeit am Tatort verortet haben. Auch habe er vor Kollegen mit dem Mord geprahlt. Zudem ist er ein verurteilter Sexualstraftäter. Christian B. soll eine 72-jährige Frau vergewaltigt haben, unweit vom Ort entfernt, an dem Madeleine McCann in Portugal verschwand.
Das Profil würde laut Ermittlern passen. Doch seit Wochen fehlt der Polizei der entscheidende Beweis. «Bei einer Untersuchung dieser Art sind die ersten Wochen nach der Veröffentlichung des Namens des Verdächtigen absolut entscheidend», sagt der Informant.
Doch noch ein Ass im Ärmel?
Noch bleibt Christian B. tatverdächtig. Der deutsche Kriminologe Mark T. Hofman sagt: «Ich bin sicher, der Staatsanwalt wird ein Ass aus dem Ärmel ziehen und mehr haben, als wir bisher wissen». Chefankläger Hans Christian Wolters hält Christian B. noch immer für hauptverdächtig. Mangels Beweisen hat die Staatsanwaltschaft aber noch keine Anklage erhoben.
Vergangenen Monat wäre «Maddie» McCann 17 Jahre alt geworden. Das Mädchen verschwand 2007 aus einem Ferienresort im portugiesischen Praia da Luz. (hac)
* Name der Redaktion bekannt