Die Ermittler sind überzeugt: der Deutsche Christian B.* (43) hat Madeleine McCann entführt und getötet. Doch der entscheidende Beweis fehlt! Die Indizien würden nicht reichen, um Christian B. anzuklagen, sagt der Erste Staatsanwalt Christian Wolters gegenüber «Spiegel». Es gebe derzeit keinen dringenden Tatverdacht gegen Christian B.
Noch haben die Ermittler Zeit
Christian B. sitzt derzeit wegen Drogendelikten im Gefängnis in Kiel. Deshalb gebe es für die Staatsanwaltschaft keinen Zeitdruck. «Wir gehen davon aus, dass Christian B. wegen anderer Delikte mindestens bis Anfang 2021 in Haft bleibt», sagt Wolters. Sein Anwalt Johann Schwenn kämpft jedoch um dessen Freilassung.
Vor wenigen Tagen wandte sich das Bundeskriminalamt BKA über die Sendung «Aktenzeichen XY… ungelöst» erneut an die Bevölkerung. Sie erhofften sich, endlich Beweise zu finden. Konkret suchen die Ermittler nach dem Besitzer einer verdächtigen Telefonnummer. Nach Ausstrahlung der Sendung seien 16 neue Hinweise eingegangen, laut BKA war eine davon vielversprechend.
Madeleine McCann: Darum kommt Christian B. wohl aus dem Knast
800 Hinweise, aber keine Beweise
Vor gut einem Monat traten die Ermittler in «Aktenzeichen XY… ungelöst» schon einmal an die Öffentlichkeit. Damals präsentierten die Ermittler überraschenderweise den Deutschen Christian B, dieser galt als dringend tatverdächtig. Seit dem Fernsehauftritt seien über 800 Hinweise zum Fall «Maddie» eingegangen.
Madeleine «Maddie» McCann wird seit dreizehn Jahren vermisst. Das Mädchen verschwand damals aus einem Ferienressort im portugiesischen Praia da Luz.
* Name der Redaktion bekannt