Alexej Malow ist tot. Er wurde 31 Jahre alt. Der junge Mann sei russischer Soldat gewesen und im Krieg in der Ukraine gefallen. So informiert der russische Propaganda-Sender «Rossija 1». Ein TV-Team ist währenddessen bei seinen Eltern zu Hause. Die freuen sich über ihr neues Auto. Das konnten sie sich kaufen, weil ihr Kind tot ist.
Im russischen Staatsfernsehen wird damit geprahlt, dass Familien von in der Ukraine getöteten Soldaten Entschädigungen erhalten. So auch die Eltern von Alexej Malow.
«Schönes neues Auto zum Andenken»
So sagt der Vater des toten Soldaten: «Zum Andenken an unseren Sohn haben wir ein schönes neues Auto gekauft.» Das Ziel der ersten Fahrt: der Friedhof.
Im TV-Beitrag wird angepriesen, dass Hinterbliebene bis zu acht Millionen Rubel erhalten. Das sind rund 140'000 Franken. Es handelt sich um «Sarg-Geld», so der inoffizielle Name. Offiziell wird die Zahlung als «Pauschalbeihilfe für die Familie des Verstorbenen» betitelt.
Alexej Malows Vater sagt, sein Sohn habe davon geträumt, ein weisses Auto zu besitzen. Durch seinen Tod konnten sich die Eltern das nagelneue Auto der russischen Marke Lada zulegen.
Keine Opferzahlen aus Russland
Wie viele Hinterbliebene dieses Geld tatsächlich erhalten, ist nicht bekannt. Denn vom Kreml gibt es zu den Opferzahlen auf russischer Seite kaum beweiskräftige Zahlen.
Das ukrainische Verteidigungsministerium gibt derweil an, es seien schätzungsweise 38'000 russische Soldaten gefallen. Die Zahlen lassen sich nicht unabhängig überprüfen. (euc)