Millionärspaar drängelt sich bei Corona-Impfung vor
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Mit dem Privatjet durch Kanada:Millionärspaar drängelt sich bei Corona-Impfung vor

Im Privatjet durch Kanada – um sich als Putzhilfen auszugeben
Millionärspaar drängelt sich bei Corona-Impfung vor

Der Casino-Mogul Rodney Baker und seine Frau reisten im Privatjet quer durch Kanada – um sich in einem 100-Seelen-Dorf gegen Corona impfen zu lassen. Vor Ort gaben sich die Millionäre als Reinigungspersonal eines örtlichen Motels aus.
Publiziert: 27.01.2021 um 07:56 Uhr
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Aktualisiert: 20.02.2021 um 05:11 Uhr
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Das Millionärspaar Rodney Baker und seine Ehefrau Ekaterina drängelte sich in Kanada bei der Corona-Impfung vor. Dazu flogen sie 1600 km durchs Land.
Foto: Facebook

Rodney Baker (55) und seine Ehefrau Ekaterina Baker (32) reisten in ein abgelegenes, kanadisches 100-Seelen-Dorf. Dort liessen sie sich gegen Corona impfen. Obwohl die Impfungen für gefährdete indigene Einwohner von Beaver Creek (Kanada) gedacht waren.

Um an ihr Ziel zu gelangen charterten sie ein Privatflugzeug – und gaben sich dann als Reinigungsmitarbeiter eines örtlichen Motels aus. Die erst 55- und 32-jährigen Impfdrängler flogen auf. Nach Angaben der Behörden befand sich ein mobiles Team in der Gemeinde, das den Moderna-Impfstoff an die Einwohner verabreichte. Doch das Paar bat gleich nach Erhalt der Impfung um eine Fahrt zum Flughafen.

Paar am Flughafen gefasst

Das vom Millionärspaar benannte Motel bestätigte auf Nachfrage, dass die Parkers keine Angestellten waren. Daraufhin rief das Personal der mobilen Klinik die Polizei. Die Beamten trafen das Paar am Flughafen an, wo sie sich auf den Rückflug nach Vancouver vorbereiteten.

«Was sie effektiv getan haben, war, unsere Gemeinde und unser Isolationsteam in Gefahr gebracht zu haben», sagte der Minister für Gemeindedienste, John Streicker, gegenüber «CBC News». Und weiter: «Ich bin ziemlich wütend über die ganze Sache.»

Die Bewohner von Beavers Creek, das nahe der Grenze zu Alaska liegt, sind mehrheitlich indigene Einwohner der White River First Nation. Da die meisten Einwohner der Gemeinschaft älter sind, sollte genau hier geimpft werden.

1000 Franken Strafe trotz Millionen-Jahreseinkommen

Das Millionärspaar sieht sich mit zwei Anklagen konfrontiert – die eine wegen unterlassener Selbstisolierung, die andere wegen Nichteinhaltung einer Reiseerklärung, die sie abgegeben haben. Laut «New York Post» droht ihnen eine maximale Strafe von bis zu rund 1000 Franken oder bis zu sechs Monaten Gefängnis.

Am Sonntag trat Rodney Baker von seiner Position als CEO der «Great Canadian Gaming Corporation», ein kanadisches Casino-Unternehmen, zurück. Berichten zufolge verdiente er im Jahr 2019 10,6 Millionen Dollar. Auch in der Schweiz kam es schon zu einem ähnlichen Fall mit einem südafrikanischer Milliardär, der für die Corona-Impfung in die Schweiz flog. (euc)

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